Bayer Leverkusen Bayer 04 — ein Kader in Bewegung

Leverkusen · Am Donnerstag startet die Werkself mit der Leistungsdiagnostik in die Vorbereitung auf die neue Saison. Die Mannschaft, die in der "Werkstatt" der BayArena zusammentrifft, wird aber bis zum Ende der Transferperiode ein anderes Gesicht haben.

Neu in Leverkusen: Admir Mehmedi.

Neu in Leverkusen: Admir Mehmedi.

Foto: dpa, shp hak

Admir Mehmedi wird am Donnerstag fleißig Hände schütteln. Der Zugang vom SC Freiburg betritt um kurz vor 10 Uhr erstmals als Werkself-Akteur die BayArena zur Leistungsdiagnostik und begrüßt seine neuen Kollegen. Gleiches gilt für André Ramalho (RB Salzburg). Auch die zurückkehrenden Leihspieler Christoph Kramer (Mönchengladbach), Konstantinos Stafylidis (FC Fulham) und Seung-Woo Ryu (Eintracht Braunschweig) werden sich an alter, neuer Wirkungsstätte einfinden. Dabei wird das Team, das am Donnerstag in die Vorbereitung auf die neue Fußball-Bundesliga-Saison startet, nicht das gleiche sein, mit dem Leverkusen nach Ende der Transferperiode am 31. August den Rest der Hinrunde bestreiten wird. Der Kader ist noch in Bewegung.

Schaut man sich den Status quo bei Bayer 04 an, fällt eines direkt auf: Im zentralen Mittelfeld scheint die Personaldecke dünn. Lars Bender hat zwar in Kramer einen neun Partner auf der "Sechs", doch in Simon Rolfes (Karriereende), Gonzalo Castro (Borussia Dortmund) und Stefan Reinartz (Eintracht Frankfurt) sind drei Spezialisten für diese Position abgewandert. Sportdirektor Rudi Völler und Manager Jonas Boldt sind deshalb auf der Suche nach weiterer Verstärkung in diesem Bereich. Allerdings ist die Not nicht so groß, wie der erste Blick vermuten lässt: Kyriakos Papadopoulos, der nach einer Saison als Leihspieler fix von Schalke 04 verpflichtet wurde, Tin Jedvaj, André Ramalho und Lukas Boeder sind zwar gelernte Innenverteidiger, können aber auch alle im defensiven Mittelfeld spielen. Auch Spielmacher Hakan Calhanoglu hat (unter anderem in der Champions League bei Zenit St. Petersburg) bereits bewiesen, dass er eine Reihe weiter hinten wertvoll für die Werkself sein kann.

Zwei Kandidaten, von denen sich Trainer Roger Schmidt ab dem offiziellen Trainingsstart auf dem Platz am Freitag ein Bild machen will, sind Stafylidis und Ryu. Überzeugen sie nicht, sind erneute Leihgeschäfte eine Option. Wenig Chancen auf eine glückliche Zukunft bei Bayer 04 werden Giulio Donati, Sebastian Boenisch, Robbie Kruse und Vladlen Yurchenko eingeräumt. Sie haben ihre Unzufriedenheit mit der Situation in Leverkusen auch intern schon kommuniziert. Bei entsprechenden Angeboten ist eine Trennung abzusehen.

Weitere Verstärkungen nicht ausgeschlossen

Unabhängig davon halten die Leverkusener Verantwortlichen die Augen nach Verstärkungen in allen Mannschaftsteilen offen. Neben der zentralen Mittelfeldposition ist das Augenmerk vor allem auf die Abwehr gerichtet. Es wird erwartet, dass in die Verhandlungen mit dem Hamburger SV um Innenverteidiger Jonathan Tah, der ab der kommenden Woche mit der deutschen U 19-Auswahl bei der Europameisterschaft in Griechenland antritt, bald Bewegung kommt. Beide Vereine feilschen noch um die Ablöse, die zwischen fünf und acht Millionen Euro liegen soll.

Am Donnerstag noch nicht dabei sind Bernd Leno, Julian Brandt, Heung-Min Son und Hakan Calhanoglu, die nach der Saison noch mit ihren Nationalteams unterwegs waren und später ins Training einsteigen. Auch Robbie Kruse hat Sonderurlaub bekommen. Kyriakos Papadopoulos wird nach seiner schweren Schulterverletzung individuell trainieren. Bei optimalem Heilungsverlauf kann der Grieche Ende Juli wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.

(RP)
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