Bundesliga-Rückrundenauftakt Bayer empfängt Bayern zur "Stiftung Serientest"

Leverkusen · Die Werkself will dem Rekordmeister aus München mit offenem Visier begegnen, wie Trainer Heiko Herrlich betont. Als Mutmacher dienen die beeindruckende Heimserie - und die 20 Torschüsse aus dem Hinspiel.

 Heiko Herrlich ist vor dem Spiel bei den Bayern selbstbewusst.

Heiko Herrlich ist vor dem Spiel bei den Bayern selbstbewusst.

Foto: dpa, mb fdt

An den 18. August 2017 hat wohl nicht nur Heiko Herrlich lebhafte Erinnerungen. Mit 1:3 verlor sein Team das Eröffnungsspiel der 55. Bundesliga-Saison in der Münchner Arena, dem "Tempel" der deutschen Fußballgroßmacht. Ein schweres Unwetter zog zur Halbzeit über die bayrische Landeshauptstadt. Mit dem sintflutartigen Regen kam Bayer 04 immer besser in die verspätet wiederangepfiffene Partie. Rund 45 Minuten und etliche Torschüsse der Gäste später war das Ergebnis aus Sicht der damals noch von Carlo Ancelotti trainierten Münchner schmeichelhaft - und aus Sicht der Leverkusener ärgerlich. Der einhellige Tenor: Da war mehr drin.

Am Freitag (20.30 Uhr/Live-Ticker) eröffnet das Rückspiel zwischen dem Spitzenreiter aus dem Süden und dem Tabellenvierten aus dem Westen die zweite Hälfte der Spielzeit. In 190 Länder wird die Partie übertragen. "Alle schauen und hoffen auf uns. Sie wollen natürlich, dass die Bundesliga wieder ein bisschen spannender wird", sagt Herrlich - und es klingt nicht so, als würde ihn das gesteigerte Medieninteresse belasten. Im Gegenteil: Der 46-jährige Trainer der Werkself wirkt vor dem Aufeinandertreffen mit dem Rekordmeister selbstbewusst.

Das hat freilich gute Gründe. Seit 14 Pflichtspielen ist Bayer 04 inklusive des DFB-Pokals ungeschlagen und hat in der BayArena in dieser Spielzeit noch nicht verloren. Insofern gerät das Freitagabendspiel zu einem Härtetest für die Bayer-Serien. Mit einem Sieg könnte sich Leverkusen zumindest über Nacht bis auf den zweiten Tabellenplatz vorarbeiten.

Derartige Überlegungen spielen im Kopf des Leverkusener Trainers eher eine Nebenrolle. Ihm geht es vielmehr darum, das "Bestmögliche" aus seinem Team herauszuholen. "Ich will jetzt keine Kampfansage machen, aber natürlich möchten wir unsere Heimspiele erfolgreich gestalten", sagt Herrlich. Gegen die Bayern sei das natürlich "unheimlich schwer", doch "wir müssen schauen, dass wir an unser volles Leistungsvermögen kommen und Fehler erzwingen. Dann haben wir vielleicht eine kleine Chance."

Diese müsste sein Team im Gegensatz zum Hinspiel aber dann auch nutzen. Zum Saisonstart erspielte sich Bayer 04 eine Vielzahl guter Torgelegenheiten. Mehr als der 1:3-Anschlusstreffer von Admir Mehmedi, der Sven Ulreich im Tor der Münchner keine Chance ließ, sprang nicht dabei heraus. "Wir haben die ersten 20 bis 30 Minuten verschlafen und zu viel Respekt vor dem Gegner gezeigt", sagt Herrlich, der aber nicht müde wird, an die durchaus respektable Leistung seines Teams zu erinnern. "Nicht viele Gegner hatten 20 Torschüsse in der Allianz-Arena."

Bis auf den in dieser Saison noch nicht eingesetzten Vladlen Yurchenko (Fußprellung) stehen Herrlich alle Profis zur Verfügung - auch der zuletzt leicht erkältete Kapitän Lars Bender. Herrlich: "Wir spielen gegen eine bärenstarke Mannschaft. Im schlimmsten Fall bekommen wir eine Klatsche, aber im besten Fall gewinnen wir das Spiel. "

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Heiko Herrlich: Torjäger, Aufstiegstrainer, Leverkusen-Coach
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Dass die Werkself zudem keines der letzten vier Liga-Heimspiele gegen den Rekordmeister verloren hat, dürfte zusätzlich Mut machen. Allerdings: Der vorerst letzte Bayern-Trainer, dem es gelang, die Punkte aus Leverkusen zu entführen, war Jupp Heynckes - dem aktuellen Coach der Münchner.

(RP)
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