Bayer Leverkusen Calhanoglus Kunst beim Freistoß bringt den Sieg

Leverkusen · Bayer 04 ist nach dem zweiten Erfolg "heiß" auf das Play-off-Rückspiel gegen Rom – Kapitän Lars Bender fordert aber mehr Effizienz.

Hakan Calhanoglu trifft per Freistoß für Bayer Leverkusen
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Calhanoglu versenkt Freistoß gegen Zieler

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Foto: dpa, pst lre

Bayer 04 ist nach dem zweiten Erfolg "heiß" auf das Play-off-Rückspiel gegen Rom — Kapitän Lars Bender fordert aber mehr Effizienz.

Die Freistoß-Technik macht Hakan Calhanoglu so schnell niemand nach. Sein kurzer Anlauf, seine Körperhaltung, sein mit viel Effet versehener Schuss — der Mittelfeldspieler von Bayer 04 schießt die Freistöße nach dem immer gleichen Schema. Und doch sind die Torhüter häufig machtlos gegen die gefürchteten Schüsse des 21-Jährigen.

In der Bundesliga erzielte er bereits elf Tore nach direkten Freistößen — in Hannover schaute diesmal Weltmeister Ron-Robert Zieler staunend dem Ball hinterher. Wieder einmal machte Calhanoglu in einem Spiel den Unterschied aus. Sein Kunstschuss in der 18. Minute genügte, den Klassenunterschied gegen ideenlose Hannoveraner deutlich zu machen und der Werkself einen perfekten Saisonstart zu bescheren.

Dabei machte die Art und Weise, wie es die Leverkusener schafften, die Nachricht vom Achillessehnenriss des Chilenen Charles Aránguiz wegzustecken und sich von der 0:1-Niederlage in der Champions-League-Qualifikation gegen Lazio Rom zu erholen, Hoffnung fürs Rückspiel am Mittwoch. "Wir sind heiß auf die Partie gegen Rom. Alle Konzentration liegt nun auf dem Weiterkommen. Wir müssen 100 Prozent geben", forderte Calhanoglu, der den 1:0-Erfolg schnell abhakte.

Die Bestätigung, dass der Türke jederzeit für Treffer dieser Art gut ist, gibt Bayer 04 ein gutes Gefühl. Das Selbstvertrauen ist groß, den Einzug in die Gruppenphase perfekt machen zu können.

Was die Werkself aber braucht, ist vor allem mehr Effektivität. Der leichtfertige Umgang mit den Chancen war bereits in Rom das große Manko. Auch in Hannover machte Bayer die Partie spannend, weil es mehrere gute Möglichkeiten ausließ und die letzte Entschlossenheit vermissen ließ. "Wir müssen uns vorwerfen, dass wir den Sack nicht eher zumachen. Wenn man gewinnt, ist das egal. Aber es muss nicht sein, dass wir solche Spiele unnötig lange offen halten", sagte Kapitän Lars Bender, gegen Hannover Dreh- und Angelpunkt. "Wir müssen besser und kaltschnäuziger mit unseren Chancen umgehen. Das war schon vergangenes Jahr ein wenig unser Problem."

In Hannover feierte André Ramalho ein gelungenes Startelf-Debüt. Trainer Roger Schmidt, der neben Heung-Min Son (krank) auch Kyriakos Papadopoulos und Karim Bellarabi Schonung verordnete, testete den Brasilianer als Innenverteidiger — der zeigte, dass er eine gute Alternative ist.

"Das hilft uns bei den Überlegungen, ob und wo wir personell noch etwas machen", sagte Sportdirektor Rudi Völler. Priorität hat nach dem Aránguiz-Ausfall die Suche nach einem Mittelfeldspieler, wofür Bayer sieben Tage Zeit bleiben. Die Machbarkeit eines großen Transfers wird auch vom Abschneiden gegen Lazio abhängen.

(RP)
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