Bayer Leverkusen Gutes Gefühl, schlechtes Spiel

Leverkusen · Der 1:0-Sieg gegen den FC Schalke bringt Bayer 04 in der Liga in etwas ruhigeres Fahrwasser - aber er täuscht nicht darüber hinweg, dass die Werkself in Überzahl ein ziemlich schwaches Spiel gezeigt hat.

FC Schalke 04 - Bayer 04 Leverkusen: Einzelkritik
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Schalke - Bayer: Einzelkritik

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Foto: dpa, bt nic

Nach dem Spiel gegen Schalke gab sich Stefan Kießling bescheiden. Dabei war er der Matchwinner gegen den FC Schalke 04. Sein Kopfballtor zum 1:0 kurz vor dem Abpfiff sicherte drei eminent wichtige Punkte für seine Mannschaft - gegen bis dahin punktgleiche Gelsenkirchener, die ebenfalls den Weg in das obere Tabellendrittel suchen.

Bayer 04 ist diesem Ziel nun wieder etwas näher. Mit 20 Zählern belegt die Werkself Platz acht. Gegen die kommenden Gegner Ingolstadt und den 1. FC Köln können Kießling und Co. weiteren Boden auf die Europapokal-Ränge gutmachen. Dafür ist allerdings eine Leistungssteigerung notwendig, denn was Bayer 04 gegen Schalke gezeigt hat, war schwach - trotz der beinahe 90-minütigen Überzahl.

"Das war kein gutes Spiel von uns", sagte der Kapitän in Vertretung des verletzten Lars Bender und ausgewechselten Ömer Toprak. "Ich glaube, darüber brauchen wir nicht zu reden. Die Schalker haben das sehr gut gemacht. Wir haben uns total schwer getan und viele falsche Entscheidungen getroffen." Gemeint sind die unzähligen unnötigen Ballverluste und Fehlpässe, die immer wieder zu brandgefährlichen Szenen für das Tor von Bernd Leno führten. Letztlich war es eine gehörige Portion Glück, dass Schalke seine Konterchancen nicht konsequent ausspielen konnte. Die drei Punkte können nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Sieg schmeichelhaft war.

Man könnte es auch ausgleichende Gerechtigkeit nennen. Es habe in dieser Saison auch schon einige gute Spiele von Bayer 04 gegeben, die nicht gut ausgegangen seien, betonte Kießling. Für die angestrebte Aufholjagd kommt der Auswärtssieg freilich trotz der spielerischen Defizite gerade zum richtigen Zeitpunkt, aber er ist nach Ansicht des 32-Jährigen kein Grund für Euphorie. "Natürlich wollen wir wieder da oben hin, aber das ist noch ein sehr weiter Weg", mahnte Kießling.

Das letzte Bundesligator des Routiniers liegt relativ genau sieben Monate zurück. Am 14. Mai traf er beim 3:2-Sieg gegen den FC Ingolstadt, der am Sonntag nächster Gegner in der BayArena ist (17.30 Uhr). "Ich bin froh, dass es endlich mal wieder geklappt hat", kommentierte Kießling seinen Treffer. Er sei aber auch erschöpft, nachdem er innerhalb von vier Tagen zwei Mal über 90 Minuten gespielt habe.

Zur Erinnerung: Im Sommer plagten chronische Hüft- und Rückenschmerzen die Identifikationsfigur. Sie ließen regelmäßiges Training oder gar Einsatzzeiten nicht zu. Es sind wohl auch die Spätfolgen seiner mit sich selbst schonungslosen Spielweise. Genug hat er aber noch lange nicht vom Fußball: "Jetzt haben wir einen guten Schritt gemacht und noch zwei Spiele vor uns - erst zuhause gegen Ingolstadt und dann ein heißes Derby in Köln. Wir freuen uns darauf."

(RP)
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