Bayer Leverkusen Bayer 04 hält sich strikt an sein Anti-Serien-Gesetz

Leverkusen · Das vergeigte Derby gegen Borussia Mönchengladbach sorgte nicht nur wegen der pyrotechnischen Eskalation kurz vor dem Anpfiff für Gesprächsstoff. Es ist vielmehr ein Sinnbild für den bisher eher sinuskurvenartigen Saisonverlauf der Werskelf.

Borussia Mönchengladbach: "Im Rausch" - Pressestimmen
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18. Spieltag: Pressestimmen

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Foto: Dieter Wiechmann

Nach der 2:3-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach war Ömer Toprak einer der wenigen Spieler von Bayer 04, die sich zum Spiel äußern wollten. Für den Kapitän in Vertretung des verletzten Lars Bender war es nach dem Schlusspfiff kaum zu fassen, wie die 2:0-Pausenführung durch Jonathan Tah (31.) und Chicharito (34.) doch noch verspielt werden konnte. "Wir sind aus der Halbzeit raus, wollten auf das dritte Tor spielen und haben zu viele Fehler gemacht. Gladbach hat das eiskalt bestraft", lautete die Analyse des Innenverteidigers. "Die haben nach dem Anschlusstreffer gemerkt, dass da noch was geht - und wir konnten uns nicht mehr dagegenstemmen."

Freilich ist die Werkself nicht die erste Mannschaft, die eine 2:0-Führung verspielt und als Verlierer vom Platz geht. Dennoch sorgt das vergeigte Derby nicht nur wegen der pyrotechnischen Eskalation in der Nordkurve der BayArena kurz vor dem Anpfiff für Gesprächsstoff. Es ist vielmehr ein Sinnbild für den bisher eher sinuskurvenartigen Saisonverlauf der Werskelf: zwischen himmelhoch jauchzend (erste Halbzeit) und zu Tode betrübt (zweite Halbzeit).

Bisher gelang es dem Team von Roger Schmidt nicht, zwei Heimspiele in Folge zu gewinnen. Zudem war in dieser Spielzeit immer nach spätestens zwei Siegen Schluss mit etwaigen Hoffnungen auf eine Serie. Das Thema ist bekannt: Bayer 04 fehlt die Konstanz. Die Mannschaft hat dieses Manko offensichtlich mit in das neue Jahr genommen. Vergangene Woche schien es, als könnte der 3:1-Sieg gegen Hertha BSC Berlin das Startsignal zur angestrebten Aufholjagd in der Liga sein. Nach der neuerlichen Niederlage rücken die internationalen Plätze jedoch in immer weitere Ferne - zumal da die Konkurrenz punkten konnte.

Von einer "Unterbrechung" der ersehnten Aufholjagd sprach Sportchef Rudi Völler, der "kleinere Schritte" gehen will. Von der direkten Qualifikation für die Champions League der kommenden Saison ist längst keine Rede mehr. "Wir sind immer noch in der Lage, uns an die Europa-League-Plätze heranzuspielen. Daran müssen wir trotz der Enttäuschung glauben", erklärte er. Einen Tag ärgern und dann Konzentration auf das Spiel beim abstiegsbedrohten Hamburger SV am Freitagabend (20.30 Uhr/Live-Ticker) - das sei jetzt die Marschroute. "Da müssen wir es dann besser machen", forderte Völler.

(RP)
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