Wiedersehen mit Bayern im Pokal? Herrlich setzt auf den dritten Versuch

Leverkusen · Aller guten Dinge sind drei: Nachdem beide Ligaspiele gegen den FC Bayern München mit einer 1:3-Niederlage endeten, hofft der Trainer der Werkself auf ein Wiedersehen im Pokal. Bis dahin wird sich der Abstand weiter verringern, sagt er.

 Man sieht sich immer dreimal im Leben: Heiko Herrlich (l.) würde es im DFB-Pokal gerne noch einmal gegen die Bayern von Jupp Heynckes versuchen.

Man sieht sich immer dreimal im Leben: Heiko Herrlich (l.) würde es im DFB-Pokal gerne noch einmal gegen die Bayern von Jupp Heynckes versuchen.

Foto: IMAGO

Die Fußballwelt nördlich von Bayern hatte am Freitagabend eine Hoffnung: Möge Leverkusen doch bitte den Rekordmeister aus München schlagen und dafür sorgen, dass zumindest ein minimaler Funken Spannung in die Meisterschaft zurückkehre. Es kam anders. Wie schon im Hinspiel jubelten am Ende die Bayern. Sogar das Ergebnis ist identisch - 1:3. Der Anschlusstreffer zum 1:2 durch Kevin Volland (70.) war letztlich zu wenig. James Rodriguez besiegelte mit seinem Bilderbuch-Freistoß zum 1:3 kurz vor dem Abpfiff die neuerliche Niederlage gegen den Tabellenführer, nachdem vorab Javi Martinez und Franck Ribéry treffsicher waren ( 32./59.).

Der sportliche Abstand habe sich aber verringert, betonte Herrlich mit Blick auf den ersten Spieltag im Sommer. "Unser Ziel muss natürlich sein, dass wir in dieser Saison noch einmal gegen sie spielen - und bis dahin so weit sind, dass wir sie schlagen können." Gemeint ist damit ein mögliches Aufeinandertreffen im DFB-Pokal. Während der Rekordmeister Anfang Februar im Viertelfinale beim Drittligisten SC Paderborn antreten muss, empfängt Bayer 04 den Ligakonkurrenten Werder Bremen, gegen den bereits vor zwei Jahren im Viertelfinale Schluss war.

Herrlich weiß, warum sein Team nun auch den zweiten Vergleich mit dem Branchenprimus verloren hat. Die Gäste aus dem Süden hätten in einigen Situationen "cleverer und abgeklärter" agiert, analysierte der 46-Jährige. "Wir waren in Ballbesitz nicht mutig genug und haben viele Bälle lang und hoch gespielt, anstatt die Situationen spielerisch zu lösen." Grundsätzlich hätten aber alle Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel eine Chance, gegen den FC Bayern zu gewinnen.

Ärgerlich war für den Coach der Werkself vor allem das 0:2 durch Ribéry. Es war für sein Team das erste Gegentor nach einem Konter in dieser Saison. Ein Grund dafür war die vergleichsweise offene rechte Seite, auf der unter anderem Karim Bellarabi mit den ihm anvertrauten Defensivaufgaben überfordert wirkte. Zudem sah der 27-Jährige bereits nach 15 Minuten die Gelbe Karte, weil er ohne Not Javi Martinez umgrätschte. Als der zweite Gegentreffer fiel, stand Benjamin Henrichs schon an der Seitenlinie bereit, um seinen strauchelnden Teamkollegen zu ersetzen. Allein es fehlte die Spielunterbrechung. Herrlich: "Wir wollten etwas auf der rechten Seite machen, aber ich kann ja nicht im Spiel auf Pause drücken und wechseln."

Kapitän Lars Bender hat ebenfalls eine Erklärung für das, was Bayer 04 am Freitagabend fehlte: "Das 2:2. Wir hatten nach dem Anschlusstor einige Möglichkeiten, aber zu einer absoluten Spitzenmannschaft fehlt uns die Effizienz." Eben genau Letzteres hätten die Bayern. "Die sind ein bisschen erfahrener, reifer, kaltschnäuziger und abgezockter. Da müssen wir noch einiges dazulernen", sagte der 28-Jährige. "Man hat gesehen, dass wir eine Mannschaft mit unheimlich viel Potenzial sind - aber auch, dass unser Weg noch nicht zu Ende ist."

Der setzt sich am kommenden Samstag bei der TSG Hoffenheim fort (15.30 Uhr). Das Spiel gegen den Achten ist eine schöne Gelegenheit für den nächsten Schritt Richtung München.

(RP)
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