Bayer Leverkusen Julian Brandt: EM stört meinen Rhythmus nicht

Zell Am See/Kaprun · Knapp vier Stunden hatten Julian Brandt und Levin Öztunali Zeit, sich umzustellen. Den Fokus weg von Bayer 04 und hin zur deutschen Nationalmannschaft auszurichten.

 Julian Brandt fühlt sich nach dreieinhalb Wochen Vorbereitung bei Bayer topfit.

Julian Brandt fühlt sich nach dreieinhalb Wochen Vorbereitung bei Bayer topfit.

Foto: afp, pst-jlu

Am Sonntagnachmittag holte der Fahrservice des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) die beiden Talente aus dem Trainingslager im österreichischen Kaprun ab und chauffierte sie ins 530 Kilometer entfernte Györ. Dort, in Ungarn, nehmen Brandt und Öztunali ab sofort an der laufenden U 19-Europameisterschaft teil.

Im Gegensatz zum VfB Stuttgart (Timo Werner) und dem FC Schalke 04 (Leon Goretzka, Max Meyer) hatten die Verantwortlichen von Bayer 04 mit dem DFB einen Kompromiss erzielt, was die Abstellung ihrer beiden Nationalspieler während der Saisonvorbereitung angeht. Brandt und Öztunali absolvierten zunächst noch die ersten Trainingseinheiten unter dem neuen Trainer Roger Schmidt, legten erste Grundlagen, fuhren mit ins Trainingslager, und kamen dort auch beim Test gegen Olympique Marseille (1:4) zum Einsatz. Dafür verzichteten sie auf das Auftaktspiel der deutschen U19 gegen Bulgarien (3:0) und reisten erst dann nach.

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"Es stört den Rhythmus nicht. Ich war dreieinhalb Wochen bei Bayer 04 in der Vorbereitung und bin jetzt topfit. Ich kann mit gutem Gewissen zur EM fahren", sagte Brandt vor seiner Abreise. "Klar würde ich gerne bei der Vorbereitung mit Bayer 04 dabei sein, aber eine EM spielt man auch nicht alle Tage." Beide Akteure hatten im Vorfeld im Gespräch mit dem Verein deutlich gemacht, dass es ihr Wunsch sei, beim Turnier in Ungarn dabei zu sein. Gestern gegen Serbien erlebte die DFB-Elf mit Brandt und Öztunali ein Zitterspiel: Gegen Serbien hieß es am Ende 2:2. Am Freitagabend (20.15 Uhr) steht das letzte Gruppenspiel gegen die Ukraine an.

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Anschauungsunterricht, was den Weg zum Titel angeht, gab nicht nur den beiden Bayer-Bubis bekanntlich unlängst die A-Nationalmannschaft in Brasilien. Brandt, der im Juni 2011 für die deutsche U 15 debütiert hatte, nimmt das dann auch als Ansporn: "Man hat am Fernseher mitverfolgen können, was man als geschlossene Mannschaft alles schaffen kann. Wir sind zwar nur die U 19 und nicht die A-Elf, aber die Motivation, Deutschland mit erfolgreichem Fußball zu begeistern, ist definitiv da."

Öztunali ist noch ein wenig länger als Brandt für Deutschland im Einsatz: Er machte bereits mit 14 Jahren seine ersten Schritte im Trikot der U 15. Titelambitionen hat auch der 18-Jährige, der einen türkischen Vater hat, aber nur den deutschen Pass besitzt: "Wir haben eine Super-Mannschaft, mit der wir viel erreichen können. Und ein EM-Titel hätte schon was", sagte er.

(RP)
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