Bayer Leverkusen Bayers Kampf um Konstanz

Leverkusen · Am Samstag will Bayer Leverkusen gegen Borussia Mönchengladbach den guten Start ins neue Jahr durch drei weitere Punkte vergolden. Auf den Trainerbänken kommt es dabei zum Wiedersehen zweier alter Weggefährten.

Bayer 04 Leverkusen - Hertha BSC: die Bilder des Spiels
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Bayer - Hertha: die Bilder des Spiels

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Foto: ap, mm

Der Anfang ist gemacht. Durch einen verdienten 3:1-Erfolg am vergangenen Sonntag gegen Hertha BSC Berlin hat sich Bayer 04 in Stellung gebracht, um schnell wieder Anschluss ans obere Tabellendrittel zu knüpfen. Der Rückstand auf den Champions-League-Qualifikationsplatz vier, den derzeit Borussia Dortmund innehat, beträgt sechs Punkte. Gegen Borussia Mönchengladbach soll morgen (18.30 Uhr/Live-Ticker) nun der nächste Schritt in Richtung Spitzengruppe folgen. Das Problem: Selten hat die Mannschaft von Trainer Roger Schmidt einem gelungenem Auftritt einen weiteren folgen lassen. Oft enttäuschte das Team genau dann, als es gerade schien, sich gefunden zu haben. Bayers wichtigstes Ziel sollte daher lauten, Kontinuität zu erlangen.

Dass dieses Vorhaben in der aktuellen Saison noch zu oft scheiterte, zeigen folgende Beispiele. Am 6. Spieltag bot die Schmidt-Elf gegen den Vizemeister Borussia Dortmund seine bis heute beste Saisonleistung und siegte nach Toren von Admir Mehmedi und Chicharito mit 2:0. Eine Woche später setzte es beim abstiegsbedrohten SV Werder Bremen eine 1:2-Pleite. Beispiel Nummer zwei: Dank Stefan Kießlings erstem Saisontreffer gewann der Werksklub im Dezember mit 1:0 beim FC Schalke 04 - nur um wenige Tage später gegen den 1. FC Ingolstadt und nach der schwächsten Saisonleistung mit 1:2 als Verlierer vom Platz zu gehen.

Dass Bayer 04 durchaus attraktiven und zugleich erfolgreichen Fußball spielen kann, hat das Team in dieser Spielzeit bereits unter Beweis gestellt. Was fehlt, ist die Konstanz. Die versucht Schmidt seinem Team nun einzuimpfen. Ob es dabei von Vorteil ist, dass der Bayer-Coach sein Trainerpendant aus Gladbach bestens kennt, bleibt abzuwarten. In der Saison 1994/95 spielten Schmidt und Borussias neuer Übungsleiter Dieter Hecking gemeinsam im Mittelfeld beim heutigen Drittligisten SC Paderborn. Und auch bei Heckings erster Trainer-Station trafen die beiden ehrgeizigen Fußballlehrer erneut aufeinander. Beim damaligen Drittligisten SC Verl (2000/01) war Schmidt als Kapitän einer von Heckings wichtigsten Spielern auf dem Platz. Nun kommt es zum fünften Trainerduell der beiden. Hecking, der drei Jahre älter als Schmidt ist, konnte drei der ersten vier Duelle jeweils mit dem VfL Wolfsburg für sich entscheiden.

Auch weil Gladbach in Hecking in der Winterpause einen neuen Coach verpflichtet hat, will Schmidt das Hinspielergebnis (1:2-Niederlage) seiner Werkself in Gladbach am 1. Spieltag nicht überbewerten. "Es war ein sehr gutes Spiel und hätte auch andersrum ausgehen können. Nach unserem Ausgleich hatte man das Gefühl, dass das Momentum auf unsere Seite kippt. Doch dann haben wir leider das 1:2 kassiert und verloren. Jetzt ist es eine komplett neue Situation."

Zu seinem ehemaligen Weggefährten sagte Schmidt: "Ein neuer Trainer gibt immer neue Impulse, die Spieler sind noch fokussierter." Er wisse, wie Hecking seine Mannschaft einstellen wird. Doch das mache die Aufgabe "nicht einfacher", stellte der Fußballlehrer fest. Klar sei, dass Borussia über eine starke Mannschaft mit hoher individueller Qualität verfüge, der "offenbar noch ein wenig das Vertrauen fehlt". Allerdings sei es "nur eine Frage der Zeit, bis Gladbach wieder auf ganz hohem Niveau spielt".

Um zu gewinnen, würde Bayer es wohl schon reichen, das Niveau vom Berlin-Spiel zu halten. Und es wäre auch ein Zeichen von Beständigkeit.

(sb)
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