Bayers Flügelflitzer Karim Bellarabi will raus aus der Achterbahn

Leverkusen · Aus der Startelf auf die Bank und zurück: Karim Bellarabi hat eine Hinrunde mit Höhen und Tiefen hinter sich. Für das neue Jahr hat sich der einstige Nationalspieler viel vorgenommen. "Ich bin bereit", betont er.

Karim Bellarabi: Tempodribbler und Schnellschütze von Bayer 04 Leverkusen
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Das ist Karim Bellarabi

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Foto: Uwe Miserius

Karim Bellarabi nutzte die extrem kurze Winterpause, um in die Ferne zu schweifen. In Ghana, dem Heimatland seines Stiefvaters, verbrachte der 27-Jährige ein paar erholsame Tage bei sommerlichen Temperaturen. Dabei besuchte er nicht nur Freunde und Verwandte, sondern war auch für ein "entspanntes Gespräch" in einer TV-Show zu Gast, wie er es umschreibt. Den Kontakt habe ein Bekannter der Familie hergestellt, der bei dem Sender arbeite. "Die kennen mich auch dort ein bisschen als Fußballer", sagt Bellarabi. Dass er nach knapp fünf Jahren Abstinenz wieder einen Abstecher in den westafrikanischen Staat machen konnte, macht ihn glücklich: "Es war schön, die Zeit mit der Familie zu genießen und ein paar alte Freunde wiederzusehen." Der Trip in das rund 5000 Kilometer entfernte Ghana habe ihm sehr gutgetan.

Nach einer Hinrunde voller Aufs und Abs war das vielleicht auch notwendig. Bellarabi war zu Beginn der Saison in der Startelf gesetzt und kam dann nach dem ersten Drittel der Hinrunde nach schwächeren Auftritten nicht mehr so häufig zum Zug - auch, weil in Leon Bailey ein direkter Konkurrent auf seiner Position mächtig aufdrehte. Sportchef Rudi Völler fand im Herbst deutliche Worte für das anhaltende Leistungstief des gebürtigen Berliners: "Das ist für ihn zu wenig."

Bellarabi blieb daher vorerst nur ein Platz auf der Ersatzbank. Zuletzt gegen Bremen und in Hannover sowie beim Pokalsieg in Mönchengladbach war der einstige Nationalspieler aber wieder mittendrin, statt nur dabei. Er zahlte das Vertrauen von Trainer Heiko Herrlich mit guten Leistungen zurück.

Für die am kommenden Freitag mit dem Topspiel gegen Bayern München beginnende Rückrunde hat sich Bellarabi viel vorgenommen. "Wir haben in der Hinrunde zuletzt zwölf Ligaspiele am Stück nicht verloren. Das war für uns als Mannschaft richtig gut." In der Rückrunde, kündigt der 27-Jährige an, wolle die Werkself "richtig angreifen".

Seinen Beitrag dazu ordnet der pfeilschnelle Rechtsaußen mit für Fußballprofis typischen Sätzen ein: "Ich möchte mein Bestes für die Mannschaft geben. Ich bin hochmotiviert für die Rückrunde - und dass wir weiter so gut arbeiten, wie in den letzten Spielen." Die Konkurrenz im Kader ist indes stark. Nicht nur Bailey sorgt für Furore, auch Admir Mehmedi und Julian Brandt haben sich auf den Außenpositionen bewiesen. Das Gerangel um einen Platz in der ersten Elf ist groß, weil die genannten Akteure sowohl links als auch rechts spielen können.

Dass Konkurrenz das Geschäft belebt, ist eine der gängigsten Phrasen im Fußball. Vielleicht ist sie auch die Ursache, warum Bellarabi betont, wie gut seine derzeitige Verfassung sei. "Ich biete mich jede Woche an, bin fit, gesund und gut drauf", unterstreicht er. "Der Trainer weiß, dass ich immer bereit bin, mich für die Mannschaft einzubringen." Das Saisonziel sei sonnenklar: "Wir wollen vorne mitspielen und am Ende die internationalen Plätze erreichen."

Neben den Einheiten auf dem Trainingsgelände stehen nun zwei Testspiele auf dem Programm: Heute geht es gegen den Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth, morgen folgt die Partie gegen den Drittligisten Preußen Münster. Beide Partien beginnen um 14 Uhr im Haberland-Stadion. Herrlich hat angekündigt, dass er möglichst viele Spieler einsetzen will. "Ich werde zwei verschiedene Teams nominieren. Im Idealfall erhalten alle 90 Minuten Einsatzzeit."

Eine Gelegenheit, Eigenwerbung zu betreiben - auch für Bellarabi.

(RP)
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