Bayer Leverkusen Volland sucht sein Erfolgserlebnis

Leverkusen · Für Bayer-Stürmer Kevin Volland läuft es derzeit noch nicht rund. Die aktuelle Misere der Werkself allein an ihm festzumachen, wäre jedoch falsch.

Bayer 04 Leverkusen: Kevin Volland sucht sein Erfolgserlebnis
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Vergangene Saison hätte Kevin Volland gegen eine Platzierung vor dem Lokalrivalen 1. FC Köln, der sich letztlich für die Europa League qualifizierte, sicher nichts einzuwenden gehabt. Doch nach drei Partien in der neuen Spielzeit bekleiden die beiden Klubs aus dem Rheinland derzeit die direkten Abstiegsränge in der Bundesliga - wobei Leverkusen mit einem Zähler gegenüber punktlosen Kölnern noch minimal die Nase vorn hat. Dass die Werkself nach dem enttäuschenden 1:3 in Mainz derzeit erneut den eigenen Ansprüchen hinterhinkt, wurmt den zehnfachen Nationalstürmer gewaltig. "Nach der Pause lief nichts mehr zusammen", sagte der 25-Jährige. "Wir waren naiv und haben die Zweikämpfe nicht mehr angenommen. Das darf eigentlich nicht sein."

Dabei hätte der gebürtige Marktoberdorfer in der ersten Halbzeit beinahe selbst dafür gesorgt, dass das Spiel endgültig zugunsten seiner Leverkusener kippt. Nur zwei Minuten nach dem Führungstreffer durch Dominik Kohr (22.) hatte der in der Anfangsphase äußerst engagierte Volland die Riesenchance, auf 2:0 zu erhöhen. Doch wie schon in den Partien zuvor versagten dem abermals als einzige Sturmspitze aufgestellten ehemaligen Hoffenheimer die Nerven vor dem Tor. Anstatt direkt auf das Gehäuse von FSV-Torwart René Adler zu schießen, zögerte Volland zu lange und ließ sich vom heranstürmenden Mainzer Danny Latza noch den Ball vom Fuß spitzeln.

Schon in seiner Debüt-Saison unterm Bayer-Kreuz brauchte der 20-Millionen-Euro-Zugang lange, um sein erstes Tor zu erzielen. Erst am 20. Spieltag gegen Frankfurt brach Volland den Bann. Zwar ließ der Sohn des ehemaligen Eishockey-Nationalspielers Andreas Volland bis Saisonende noch fünf weitere Liga-Treffer folgen, doch wirklich überzeugen konnte das Leverkusener Kraftpaket im ersten Jahr nur selten.

Den Sturz auf einen Abstiegsrang aber allein am weiter nach dem ersten Erfolgserlebnis lechzenden Angreifer festzumachen, wäre falsch. Sicher gewinnt die Offensivabteilung von Bayer 04 derzeit keine Effizienzpreise, doch auch in der Defensive reiht sich derzeit Fehler an Fehler. Sven Bender, im Sommer vom Pokalsieger aus Dortmund unters Bayer-Kreuz gewechselt, bemängelte nach dem unerklärlichen Einbruch in der zweiten Halbzeit in Mainz fehlende Einstellung der Werkself. Der 28-Jährige sagte: "Wir müssen härter sein - auch uns selbst gegenüber." Jeder müsse sich jetzt "an die eigene Nase packen".

Bender ist sich wie Volland der schwierigen Situation, in der Bayer 04 derzeit steckt, bewusst. Kaum auszumalen, was passiert, sollte die Werkself auch am Sonntag gegen Freiburg wieder nicht als Sieger vom Platz gehen. Bender: "Jetzt müssen wir den Kopf oben behalten und schnell Ergebnisse liefern." Damit das gelingt, ist eine Steigerung erforderlich - sowohl im Angriff als auch in der Abwehr.

(sb)
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