Bayer Leverkusen "Papa" riet Retsos zum Bayer-Wechsel

Der ehemalige Leverkusener Kyriakos Papadopoulos hat seinem griechischen Nationalmannschaftskollegen Panagiotis Retsos zum Wechsel unters Bayer-Kreuz ermutigt. Beim Werksklub will der in Südafrika geborene Defensiv-Allrounder vor allem eines: spielen.

 Panagiotis Retsos hat sich die BayArena bei seiner Vorstellung schon einmal angesehen.

Panagiotis Retsos hat sich die BayArena bei seiner Vorstellung schon einmal angesehen.

Foto: Sebastian Bergmann

"Ich habe mit Papadopoulos über Leverkusen gesprochen, da er auch hier gespielt hat", sagte Retsos am Mittwoch bei seiner Vorstellung in der BayArena. Vom jetzigen Hamburger habe der 19-Jährige nur Gutes gehört. Die Entscheidung für Bayer 04 sei ihm deswegen leicht gefallen. 17,5 Millionen Euro zahlt der Werksklub für das Talent vom griechischen Meister Olympiakos Piräus.

Für Panagiotis Retsos — der "Panos" genannt werden möchte — ging es in den vergangenen Tagen Schlag auf Schlag. Erst am vergangenen Donnerstag gab der 19-Jährige beim 0:0 gegen Estland sein Debüt in der griechischen Nationalmannschaft. Seit Dienstag ist er in Deutschland und verschafft sich einen ersten Eindruck seines neuen Vereins, bei dem er einen Vertrag bis 2022 unterschrieben hat.

Schlag auf das Knie verhindert wohl Debüt am Samstag

Sein erster Einsatz für die Werkself könnte sich indes noch etwas hinauszögern. Beim Länderspieldebüt hat Retsos einen Schlag aufs rechte Knie bekommen und kann derzeit noch nicht mit dem Team trainieren. Die Verletzung sei jedoch "nichts Ernstes", versicherte Retsos, der zu seiner Vorstellung in Shorts und Kompressionsstrumpfhose (zu Reha-Zwecken) erschien. Ob er für das Spiel am Samstag in Mainz (Samstag, 15.30 Uhr) fit werde, konnte er nicht beantworten.

Geboren wurde Retsos im südafrikanischen Johannesburg, zog jedoch bereits im Alter von nur einem Jahr mit seiner Familie nach Athen. Mit Fünf begann er mit dem Fußballspielen und entwickelte schnell den Wunsch, Profi zu werden. Dass er das Zeug dazu hat, erkannte der griechische Rekordmeister Olympiakos Piräus früh. 2008 verpflichtete ihn das griechische Spitzenteam. 2016 und 2017 wurde Retsos — in der vergangenen Saison bereits als Stammspieler — Meister mit Piräus.

Am liebsten in der Innenverteidigung

In Leverkusen hofft "Panos" zunächst einmal auf Spielzeit. Da die Defensive bei Bayer 04 nicht gerade opulent besetzt ist, dürfte er die unter Coach Heiko Herrlich wahrscheinlich schon bald bekommen. Schließlich ist Retsos die fußballerische Version eines Schweizer Taschenmessers und kann in der Defensive jede Rolle übernehmen — auch, wenn er sich auf der Position des Innenverteidigers am wohlsten fühlt.

Sportdirektor Rudi Völler freut sich bereits auf den Zugang aus Griechenland. "Er hat einen Top-Charakter und wollte unbedingt zu uns wechseln, um den nächsten Schritt zu machen", sagte der Weltmeister von 1990. "Er ist ein Spieler mit großer Perspektive."

Das gilt sicherlich auch für den zweiten Last-Minute-Transfer der Leverkusener: Lucas Alario. Zwar trainiert der Argentinier bereits mit der Werkself, doch die Spielgenehmigung lässt weiter auf sich warten. Der früheste Zeitpunkt, an dem beide Zugänge erstmals gemeinsam auf dem Platz stehen könnten, ist im Heimspiel gegen Freiburg am 17. September (Sonntag, 15.30 Uhr/Live-Ticker).

(sb)
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