Bayer Leverkusen Bailey soll die Offensivlücke schließen

Leverkusen · Der 19-jährige Jamaikaner beeindruckt bei seiner offiziellen Vorstellung durch ein besonders ausgeprägtes Vertrauen in die eigenen Stärken sowie klar formulierte Karriereziele. Gegen Frankfurt wird er wohl sein Heimdebüt feiern.

 Schreckt auch im Training nicht vor Zweikämpfen zurück: Winterzugang Leon Bailey (l.) - hier im Duell mit Danny da Costa - winkt ob der Sperre für Hakan Calhanoglu auch gegen Eintracht Frankfurt Einsatzzeit. Sein Selbstbewusstsein kann Bayer 04 derzeit gut gebrauchen.

Schreckt auch im Training nicht vor Zweikämpfen zurück: Winterzugang Leon Bailey (l.) - hier im Duell mit Danny da Costa - winkt ob der Sperre für Hakan Calhanoglu auch gegen Eintracht Frankfurt Einsatzzeit. Sein Selbstbewusstsein kann Bayer 04 derzeit gut gebrauchen.

Foto: Bayer 04

Für Leon Bailey wird das Duell morgen gegen Eintracht Frankfurt zur Premiere: Zum ersten Mal darf der Winterzugang, der die Rückennummer neun trägt, in der BayArena auflaufen. Angst, dass der erst 19-Jährige vor dem ersten Heimspiel für seinen neuen Klub Nervenflattern bekommt, sollte dennoch kein Fan haben. Der Jamaikaner strotzt vor Selbstvertrauen. "Mein Ziel ist, Titel zu gewinnen", sagte der Neue bei seiner offiziellen Vorstellung in der BayArena. "Im Fußball hast du nur wenige Jahre. Ich muss mich so schnell wie möglich weiterentwickeln. Wenn sich eine gute Gelegenheit bietet, muss man sie ergreifen", sagte er angesprochen auf seinen sofortigen Wechsel von Genk zu Bayer 04. Bevor in Leverkusen aber wieder über Titel gesprochen werden kann, ist zunächst einmal Ziel, in der Liga zurück in die Erfolgsspur zu finden. Trainer Roger Schmidt ist gegen Frankfurt zudem gefordert, eine deutlich besser funktionierende Elf als bei der 0:1-Niederlage in Hamburg aufzustellen.

Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler versucht indes vor der Partie gegen den Tabellendritten, die Brisanz aus der Trainer-Diskussion zu nehmen. Ein Ultimatum für den Coach gebe es nicht; die Partie gegen Frankfurt sei "natürlich kein Endspiel. Das ist Blödsinn." Den Druck müsse der Klub, der Trainer und die Mannschaft schon aushalten, erklärte der 56-Jährige. Völler: "Wir hoffen, dass wir die Kurve bekommen und es mit Roger Schmidt noch funktioniert." Klubchef Michael Schade äußerte sich unter der Woche ähnlich. Er sagte: "Wir wissen alle, dass es im Fußball um Ergebnisse geht." Dennoch sei er nach wie vor davon überzeugt, dass Schmidt der richtige Mann am richtigen Platz sei.

Bei derzeit elf Punkten Rückstand auf die Hessen sowie neun Zählern auf Platz sechs ist es aber kein Geheimnis, dass Bayer 04 sich nicht mehr viele Ausrutscher erlauben darf. Eine weitere Niederlage am Wochenende würde wohl das vorzeitige Aus aller Europapokal-Träume für diese Saison bedeuten - und wäre ein herber Rückschlag für die Ambitionen des Werksklub.

Da Hakan Calhanoglu bis zum Saisonende gesperrt, Chicharito nach seinem Faserriss zumindest fraglich ist, und Admir Mehmedi seine Chance in Hamburg in der Startelf nicht nutzte, könnte Baileys Stunde schneller schlagen, als zunächst geplant. Zwar trainiert der trickreiche und schnelle Außenspieler erst seit einer Woche mit dem Team, in seinen ersten Bundesliga-Minuten in Hamburg deutete er sein Potenzial jedoch bereits an. "Ich will guten Fußball spielen, Tore schießen und die Fans unterhalten", erklärte Bailey.

Ob er gegen Frankfurt erneut eine Chance bekommt, liege aber in der Hand des Trainers, stellte Bailey klar: "Eins ist sicher: Wenn ich die Möglichkeit bekomme, werde ich alles geben. Ich will meine Qualitäten zeigen. Ich bin schnell, bewege mich gut ohne den Ball und kann Leute mit meinem Spiel entertainen."

Bernd Leno verspricht sich vom Winterzugang - der zu seiner Präsentation mit goldener Uhr sowie goldener Halskette erschien - sehr viel. Der 24-jährige Nationaltorwart sagte: "Leon hat diesen Mix aus Ehrgeiz, Technik und junger Unbekümmertheit, der uns momentan ein wenig fehlt. Er wird uns in der Rückrunde auf jeden Fall helfen können."

(sb)
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