Bayer Leverkusen Schade kritisiert Uefa-Regularien bei Doping-Vergehen

Leverkusen · Nach dem 2:2 im Hinspiel gegen Moskau wurde Roman Eremenko Kokain-Doping nachgewiesen. Trotzdem wurde das Spiel unentschieden gewertet. Bayer-Geschäftsführer Michael Schade kritisiert die Uefa für ihre Regularien.

 Bayer Leverkusens Geschäftsführer Michael Schade.

Bayer Leverkusens Geschäftsführer Michael Schade.

Foto: uwe miserius

In Leverkusens trüber Saisonstatistik gibt es freilich einige Spiele, auf die kein Profi mehr gerne angesprochen werden will. Das jüngste 2:3 gegen RB Leipzig ist ein solches. Genau wie das 2:2 im heimischen Stadion gegen ZSKA Moskau, das ebenso sinnbildlich für Bayers fehlende Konstanz wie den fahrlässigen Umgang mit Führungen in dieser Spielzeit steht.

Die Werkself führte nach 25 Minuten bereits 2:0 und spielte den russischen Meister regelrecht an die Wand — ehe sie aus nicht nachvollziehbaren Gründen in sich zusammenbrach. Ein gewisser Roman Eremenko markierte mit seinem Tor den 2:2-Endstand. Diese Punkteteilung war an sich schon bitter genug, vor dem heutigen Champions-League-Rückspiel in Moskau (18 Uhr, MEZ/Live-Ticker) holten die Leverkusener die Ereignisse aber noch einmal ein. Denn eben jener Eremenko wurde zwischenzeitlich wegen eines Doping-Vergehens zwei Jahre gesperrt. Dem 29-Jährigen wurde Kokainkonsum nachgewiesen, die positive Probe stammt vom Test nach dem Spiel in Leverkusen im September.

Anders als in anderen Sportarten, zieht dieses Vergehen außer einer persönlichen Sperre aber keine Sanktionen — wie etwa eine Annullierung der Spielwertung — nach sich. "Da bleibt ein fader Beigeschmack", kritisierte Bayers Geschäftsführer Michael Schade die Regularien der Uefa. "Ich kenne im Sport normalerweise die Vorgehensweise, dass ein Dopingsünder bestraft wird und die Ergebnisse nicht mehr gültig sind. Das ist im Fußball nicht so, weil mindestens zwei überführt werden müssen - was praktisch unmöglich ist, weil nur zwei Spieler getestet werden."

Ungeachtet dessen haben es die Leverkusener, die ihre Reise ohne Lars Bender und Stefan Kießling antraten, selbst in der Hand. Schon mit einem Remis könnten sie das Achtelfinale vorzeitig fixieren - wenn Tottenham in Monaco verliert (Bayer entschied den direkten Vergleich mit Tottenham). "Dass wir zeitlich vor unseren Konkurrenten spielen, kann ein Vorteil sein", sagte Sportchef Rudi Völler, der erwartet, "dass wir nach dem Rückschlag gegen Leipzig wieder aufstehen". Vor dem Abflug saß der Frust über die Niederlage noch immer tief. "Wir müssen ein anderes Gesicht zeigen", forderte Schade, der seinem in der Kritik stehenden Trainer den Rücken stärkte. "Roger Schmidt ist es immer gelungen, in schwierigen Situationen die Mannschaft zu motivieren. Ein Sieg würde alle Türen öffnen." Und Bayer zumindest bei diesem Saisonziel auf Kurs halten.

(RP)
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