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Bayer Leverkusen Nationalspielerschmiede Bayer 04

Leverkusen · Joachim Löw hat Bernd Leno, Benjamin Henrichs und Julian Brandt für die anstehenden Spiele in der WM-Qualifikation nominiert. Kai Havertz, Atakan Akkaynak und Sam Schreck sind mit der U19 unterwegs, Jonathan Tah reist zur U21.

Das ist Benjamin Henrichs
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Foto: afp, PST

Wenn am kommenden Freitag Deutschland in Prag gegen Tschechien spielt, und am darauf folgenden Montag in Stuttgart gegen Norwegen (beide 20.45 Uhr), sind drei Spieler von Bayer 04 an Bord. Bundestrainer Joachim Löw hat die Confed-Cup-Sieger Julian Brandt, Benjamin Henrichs und Bernd Leno berufen. In der WM-Qualifikation führt die DFB-Auswahl die Gruppe C nach sechs Siegen klar vor Nordirland an. Gut möglich, dass der Titelverteidiger in den kommenden sieben Tagen die Teilnahme an dem Turnier 2018 in Russland fix macht. Welchen Beitrag der Leverkusener Dreierpack dafür leisten kann, ist offen. Neben 17 Confed-Cup-Fahrern stehen auch wieder einige etablierte Kräfte in dem 24-köpfigen Kader .

Am ehesten Hoffnung auf Spielminuten mit dem Adler auf der Brust kann sich wohl Julian Brandt machen, der in Russland ein gutes Turnier spielte und auch in den bisherigen Partien für Bayer 04 zu überzeugen wusste. Allerdings reichte es bislang in dieser Spielzeit noch nicht für volle 90 Minuten. Sowohl in München (1:3) als auch zuletzt im Heimspiel gegen Hoffenheim (2:2) ging er nicht über die volle Distanz. 100 Bundesliga-Partien hat der 21-Jährige bereits für die Werkself absolviert. "Das ist für mein Alter sehr, sehr viel. Es freut mich, aber es ist angesichts des Ergebnisses eher eine schöne Randnotiz."

Er war nach dem Remis enttäuscht - immerhin erspielte Bayer 04 etliche gute Torchancen und hätte die Partie locker gewinnen können, wenn nicht müssen. "Ich wäre schon lieber mit einem Sieg in die Länderspielpause gegangen, um mit einem besseren Gefühl zur Nationalmannschaft zu reisen", sagt Brandt, der in zehn Länderspielen bislang ein Tor erzielen konnte.

Benjamin Henrichs hat sich bei der WM-Generalprobe im Sommer ebenfalls für weitere Aufgaben empfohlen. Der Konföderationen-Pokal lief gut für den 20-Jährigen. Er kam im dritten Gruppenspiel gegen Kamerun zu einer Einwechslung und absolvierte das Halbfinale gegen Mexiko über die volle Spielzeit.

In beiden Partien bereitete er je einen Treffer vor. Sein Vorteil ist, dass er auf einer Position spielt, die nicht erst seit dem Rückzug von Philipp Lahm rar besetzt ist: Außenverteidiger. Dazu bringt er mit seiner Beidfüßigkeit eine Qualität mit, die nur wenige Spieler haben, und hat sich längst zu einem Stammspieler in der Bundesliga entwickelt - zuletzt auch in der von Heiko Herrlich bei Bayer etablierten Dreierkette.

Seine Vergangenheit als offensiver Mittelfeldspieler kommt Henrichs in vielen Situationen auf dem Spielfeld zugute. Er ist sowohl offensiv als auch defensiv zweikampfstark und scheut nicht die klassischen Eins-gegen-Eins-Duelle. Sollte er seine Entwicklung aus den vergangenen zwei Jahren fortsetzen, steht einer großen Nationalmannschaftskarriere nichts im Wege. Er ist ein Spielertyp, auf den Joachim Löw gerne zurückgreift: technisch stark, variabel einsetzbar und mit hoher Spielintelligenz.

Denkbar, dass er gegen Tschechien und Norwegen die Chance erhält, seinen bislang drei Länderspielen in der A-Auswahl weitere hinzuzufügen.

Für Bernd Leno lief der Confed-Cup hingegen nicht optimal. Er leistete sich im Eröffnungsspiel zwei Patzer gegen Australien. Zwar änderte das nichts an dem 3:2-Sieg für Deutschland, aber das waren seine letzten Spielminuten in Russland. Kevin Trapp und noch mehr Marc-André ter Stegen scheinen im Moment im Rennen um die Nummer zwei hinter Manuel Neuer die Nase vorn zu haben - auch, wenn Löw Leno das Vertrauen aussprach. Neuer ist vom Bundestrainer indes nicht für die anstehenden Spiele nominiert worden. Er war zuletzt vier Monate lang außer Gefecht gesetzt (Mittelfußbuch). Die Chancen auf Spielzeit stehen daher nicht schlecht für Bayers Nummer eins, die fünf Länderspiele auf dem Konto hat. Zumindest in Prag dürfte aber ter Stegen den Vorzug erhalten.

Es gibt aber noch weitere Nationalspieler im Kader der Werkself. Jonathan Tah ist für das U21-Aufgebot nominiert. Die Mannschaft von Trainer Stefan Kuntz testet am 1. September gegen Ungarn, ehe vier Tage später in der EM-Qualifikation das Duell mit dem Kosovo ansteht. Atakan Akkaynak, Kai Havertz und Sam Schreck wurden von DFB-Trainer Meikel Schönweitz für die U19-Länderspiele in der Schweiz (31. August) und in England (5. September) berufen.

Heiko Herrlich muss während der Länderspielpause außerdem auf fünf weitere Akteure verzichten: Julian Baumgartlinger und Aleksandar Dragovic (beide Österreich), Admir Mehmedi (Schweiz), Kevin Kampl (Slowenien) sowie Charles Aránguiz (Chile) wurden ebenfalls berufen. Joel Pohjanpalo musste die Reise zum finnischen Team hingegen wegen eines Muskelfaserrisses im Hüftbereich absagen.

(RP)
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