Bayer Leverkusen Neues Jahr, neues Glück

Leverkusen · Im Kader der Werkself gibt es einige Akteure, die in dieser Saison nur selten zum Einsatz kamen - aus verschiedenen Gründen. Für sie ist das Trainingslager in den USA eine Gelegenheit, sich für höhere Aufgaben in der Rückrunde zu empfehlen.

Bayer 04 Leverkusen: Das Hinrunden-Zeugnis
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Das Hinrunden-Zeugnis von Bayer 04

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Foto: afp

Die Saison begann sensationell für Joel Pohjanpalo. Beim Eröffnungsspiel in Mönchengladbach erzielte der Finne als Joker prompt den Ausgleich - mit seinem zweiten Ballkontakt. Am zweiten Spieltag ließ er einen Hattrick beim 3:1-Sieg gegen den Hamburger SV folgen. Seinen Spitzname "Danger" hatte er zwar schon vorher, aber nun füllte der 22-Jährige ihn mit Inhalt. Danach gab es zwei weitere Einsätze ohne Treffer, ehe er sich Ende September im Training den Mittelfuß brach. Weit mehr als zwei Monate später stand er wieder auf dem Platz. An den extrem erfolgreichen Auftakt konnte er aber nicht mehr anknüpfen. Für ihn und für einige weitere Spieler aus dem Kader der Werkself dürfte das Trainingslager in Orlando die Chance sein, sich für weitere Einsätze zu empfehlen.

Abwehr In der Defensive herrscht ein Überangebot. Seltener als in der vergangenen Saison kam unter anderem Tin Jedvaj (21) zum Zug, der in der Hinrunde öffentlich von Roger Schmidt kritisiert wurde. Seitdem haftet der Vorwurf, sich nicht weiterzuentwickeln an dem Kroaten, der rechts oder innen in der Viererkette spielen kann. Er dürfte ebenso wie Danny da Costa (23) auf mehr Einsatzzeiten hoffen. Letzterer kam aus Ingolstadt zurück und ist seitdem nur ein Ergänzungsspieler. Das liegt auch daran, dass Benjamin Henrichs durchgestartet ist und an dem 19-Jährigen Nationalspieler kaum noch ein Weg vorbei führt - egal, ob rechts oder links. Dennoch dürften angesichts ihres jungen Alters sowohl Jedvaj als auch da Costa nach der Winterpause weitere Chancen erhalten, wenn sie sich in Orlando voll reinhängen und ihren Willen zur Weiterentwicklung beweisen.

Roberto Hilbert (32) wurde die große Auswahl indes zum Verhängnis. Der Rechtsverteidiger spielt in Schmidts Plänen keine Rolle mehr und sieht sich nach einem neuen Verein um. Er ist ebenso wie Angreifer Robbie Kruse gar nicht erst mit in die USA gereist.

Mittelfeld Kevin Kampl, Charles Aránguiz, Julian Baumgartlinger und Lars Bender - in der Zentrale tummeln sich große Namen. Außerdem gibt es noch Vladlen Yurchenko (22), dessen Vertrag nach guten Leistungen in der Rückrunde der Saison 2015/16 per Option bis Ende Juni 2018 verlängert wurde. Dass er eine Alternative sein kann, hat er mehrfach bewiesen - zuletzt mit einem Traumtor bei seinem Comeback gegen den AS Monaco in der Champions League. Die Wochen davor waren nicht einfach für den Ukrainer. Im Training bei der Nationalmannschaft erlitt er einen Haarriss im Wadenbein und verpasste beinahe die gesamte Hinrunde. Erst am 11. Dezember spielte er wieder in der Liga gegen den FC Schalke. Für ihn dürfte Orlando einen Neuanfang markieren. Mit Yurchenko ist in der Rückrunde zu rechnen.

Das gilt auch für Kai Havertz (17), der in dieser Saison den Sprung von der U 19 zu den Profis geschafft hat. Neun Einsätze in der Bundesliga und zwei in der Champions League stehen in der Bilanz. Schmidt lobte den Youngster mehrfach. In der Rückrunde wird er wohl weitere Erfahrungen sammeln können.

Angriff Dass eines der wichtigsten Ziele in Orlando ist, Chicharito (28) wieder in Form zu bringen, hat Sportchef Rudi Völler unlängst betont. Seit knapp 1100 Minuten wartet der Mexikaner auf einen Treffer im Bayer-Trikot. Die Durststrecke des einstigen Torgaranten hält seit Anfang Oktober an. Seit das Transferfenster offen ist, gibt es immer wieder Gerüchte um einen möglichen Wechsel, aber das ist inzwischen Alltag in Leverkusen. Für Chicharito geht es in Orlando vor allem darum, seinen Torinstinkt wieder zu finden.

Auch Kevin Volland (24) dürfte das Trainingslager gerade recht kommen. Er absolviert in den USA zunächst das weitere Aufbautraining nach einem komplexen Muskelfaserriss. Der 20-Millionen-Rekordtransfer blieb bislang glücklos und hofft auf eine bessere Rückrunde, für die in Florida die Grundlage geschaffen werden soll - so wie der gesamte Bayer-Tross.

(RP)
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