Derby in Mönchengladbach Polizei sperrt 14 Bayer-Fans aus

Im Vorfeld des Bundesligaspiels zwischen Borussia Mönchengladbach und Bayer 04 Leverkusen hat die Polizei insgesamt 14 "Bereichsbetretungsverbote" ausgesprochen. Im Bayer-Fanlager, das von "Stadtverboten" spricht, sorgt das für Unmut.

Die Mönchengladbacher Polizei hat Bereichsbetretungsverbote gegen gewaltbereite Leverkusener Fans ausgesprochen.

Die Mönchengladbacher Polizei hat Bereichsbetretungsverbote gegen gewaltbereite Leverkusener Fans ausgesprochen.

Foto: dpa, Marius Becker

In einer gemeinsamen Stellungnahme von Kurvenhilfe Leverkusen und Fan-Hilfe Mönchengladbach wird die Unverhältnismäßigkeit der Maßnahme kritisiert. Die Einschätzung der Polizei in Mönchengladbach, dass sich die Fangruppen beider Vereine "rivalisierend" gegenüberstünden, sei falsch.

Beide Lager pflegten demnach seit Jahren ein ziemlich neutrales Verhältnis. "Ausschreitungen und ähnliche Horrorszenarien" seien vor allem wegen persönlicher Kontakte zwischen beiden Fangruppen ausgeschlossen, heißt es in der Mitteilung. Ebenfalls für Unmut sorgt vermeintliche Willkür der Polizei: "Die Stadtverbote werden mit Ereignissen begründet, bei welchen es weder zu Straftaten noch zu Ermittlungsverfahren gekommen ist, geschweige denn die betreffenden Personen rechtskräftig verurteilt wurden."

Die Polizei in Mönchengladbach kann die Aufregung nicht verstehen. "Es ist gängige Praxis, dass gegen Personen, gegen die ein Stadionverbot besteht, auch ein Bereichsbetretungsverbot ausgesprochen wird", sagt Polizeisprecher Willy Theveßen. Es handele sich bei den 14 Anhängern von Bayer Leverkusen um polizeibekannte Personen, gegen die ein bundesweites Stadionverbot bestünde. "Sie sind in der Vergangenheit in Mönchengladbach als Straftäter aufgefallen. Die Verbote werden je nach Fall und individueller Prüfung ausgesprochen — und nicht willkürlich."

Richtig sei allerdings auch, dass die Partie der beiden Rheinvereine kein Spiel mit besonderer Gefährdungslage darstelle: "Abgesehen von den Verboten und den üblichen Vorkehrungen gibt es keine besonderen Sicherheitsmaßnahmen." Dass beide Fanlager keine Probleme miteinander haben, bestätigt auch Meinolf Sprink, Leiter der Direktion für Fans und Soziales bei Bayer 04. "Das ist erfahrungsgemäß kein Risikospiel, bei dem es vermehrt zu Übergriffen kommt", sagt er. "Bisher verliefen die Partien immer weitgehend ohne Nebengeräusche."

(dora)
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