Bayer Leverkusen Rechenspiele sind bei Bayer 04 verboten

Leverkusen · Heute (20.45 Uhr) trifft die Werkself in der Champions League auf die AS Monaco. Theoretisch könnte Leverkusen schon vor dem Anpfiff für das Achtelfinale qualifiziert sein. Trainer Roger Schmidt ist das egal.

 Klares Ziel: Der Gruppensieg wird von Trainer Roger Schmidt und seiner Werkself heute gegen Monaco angepeilt.

Klares Ziel: Der Gruppensieg wird von Trainer Roger Schmidt und seiner Werkself heute gegen Monaco angepeilt.

Foto: dpa

Etwa um 19.50 Uhr werden die Datenübertragungswege heute rund um die BayArena in höchstem Maße strapaziert. Wichtigstes Gut dabei: eine Information aus dem 2200 Kilometer entfernten St. Petersburg. Wie lautet das Endergebnis des bereits um 18 Uhr deutsche Zeit angepfiffenen Spiels zwischen Zenit und Benfica Lissabon? Denn: Sollten die Portugiesen keine drei Punkte aus Russland mitnehmen, dürfen die Bayer-Anhänger bereits eine Stunde vor dem Anpfiff jubeln. Dann stünde der Einzug ins Achtelfinale der Champions League bereits vor dem eigenen Auftritt gegen die AS Monaco (20.45 Uhr) fest.

Dass sich auch die Spieler der Werkself für das Ergebnis des anderen Gruppenspiels interessieren, ist für Trainer Roger Schmidt kein Problem: "Wir werden kein Handyverbot erteilen. Es lässt sich ohnehin nicht verhindern, dass das Ergebnis durchdringt." Ein kampfloses Weiterkommen sieht der Coach nicht als gefährliche Motivationsbremse für das eigene Spiel: "Dass mit der frühen Anstoßzeit in St. Petersurg ist eben so, aber das beeinflusst unser Spiel überhaupt nicht. Egal, wie das Spiel in Russland ausgeht, es gibt extrem viele Gründe, warum wir trotzdem Vollgas geben wollen", sagt Schmidt und führt vor allem an: "Es ist für uns auch ein Riesenunterschied, ob wir als Erster oder als Zweiter in die K.o.-Runde einziehen. Das Ziel ist ganz klar, zu gewinnen, weil wir dann selbst entschieden haben, dass wir Gruppenerster sind." Rudi Völler spricht von einem möglichen Gruppensieg als "i-Tüpfelchen". Der Sportdirektor dürfte vor allem noch die Spielzeit 2011/2012 im Hinterkopf haben. Damals hätte ein Sieg beim KRC Genk gereicht, um als Gruppenkopf in den ersten Topf der Auslosung für die Achtelfinalbegegnungen zu kommen. Ein 1:1 führte schließlich in Topf zwei und zum FC Barcelona, wo man sich nach einem 1:3 im Hinspiel eine 1:7-Ohrfeige einfing. Die Chancen auf einen vermeintlich leichteren Gegner sollen diesmal maximiert werden. Möglichst bereits heute. "Schon im Tennis bewährt es sich, den ersten Matchball zu verwandeln. Wir wollen die Chance zu Hause nutzen", sagt Geschäftsführer Michael Schade.

Zur Startelf, mit der Schmidt dieses Bestreben angehen wird, wollte der Trainer - wie üblich - keine Hinweise geben: "Insgesamt überlege ich natürlich, wo ich Veränderungen vornehmen kann. Ob ich das mache, würde ich heute noch nicht sagen wollen." Da mit dem 1. FC Köln am Samstag ein Gegner wartet, der bei der Fanseele emotional sicher höher einzustufen ist, bleibt abzuwarten, inwiefern Schmidt rotiert: "Ich muss im Hinblick auf Samstag gute Entscheidungen treffen, und das werde ich mir gut überlegen." Die gelungene Rückkehr von Gonzalo Castro und Simon Rolfes beim 3:1 in Hannover lobte Schmidt. Gut möglich, dass beide erneut Jobsharing betreiben und jeweils eine Halbzeit spielen.

(RP)
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