Bayer Leverkusen Schmidts Treffen mit dem "Affen"

Leverkusen · Wenn Bayer Leverkusen am Dienstagabend im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League auf Atlético Madrid trifft, kommt es auch zum Wiedersehen zweier Trainer, die in diesem Leben wohl so schnell keine Freunde mehr werden: Bayers Coach Roger Schmidt und Madrids Co-Trainer German Burgos.

 25. Februar 2015: Roger Schmidt mit German Burgos.

25. Februar 2015: Roger Schmidt mit German Burgos.

Foto: Imago

Vor zwei Jahren gerieten die beiden in der BayArena - ebenfalls im Achtelfinale der Königsklasse - heftig aneinander. Auf Rache ist Schmidt dennoch nicht aus. "Ich hege keine Revanchegelüste oder irgendetwas in der Art", sagte er und lenkte den Blick aufs Sportliche. "Wir wissen, dass es enge Spiele werden. Es wird darauf ankommen, defensiv stabil zu stehen und bei den Kontern gut zu verteidigen." Damals setzte sich Atlético in zwei knappen Spielen gegen die Werkself durch.

Grund für die verbalen Anfeindungen im ersten Aufeinandertreffen waren die permanenten Forderungen des Argentiniers Burgos, der "el mono" (der Affe) genannt wird, nach Karten für die Leverkusener Spieler. Rückschlüsse auf ein ähnlich hitziges Duell am Dienstag an der Seitenline wollte Schmidt, der sich im Laufe der Partie damals zudem mit Trainer Simeone selbst zoffte, daraus aber nicht ziehen. "Das, was damals beim Spiel passiert ist, hat überhaupt keine Bedeutung mehr", sagte der 49-Jährige.

Mit zwei überzeugenden Erfolgen in der Bundesliga in Serie hat der Werksklub gerade noch rechtzeitig vor der Partie gegen die Spanier zurück in die Spur gefunden. "Durch die beiden Siege sowie den zweieinhalb Jahren, die wir jetzt schon gemeinsam in der Champions League verbracht haben, gehen wir mit sehr viel Überzeugung, Selbstvertrauen und Freude ins Spiel", sagte Schmidt. Ob Kapitän Lars Bender rechtzeitig fit für das Duell wird, blieb ungewiss. Der defensive Mittelfeldspieler nahm nicht am Abschlusstraining der Werkself teil, arbeitete stattdessen individuell. "Wir wollten den Reiz nicht zu früh setzen", sagte der Bayer-Trainer. Über einen Einsatz Benders, der beim 3:1 in Augsburg wegen muskulärer Probleme ausgewechselt wurde, wolle Schmidt am Tag des Spiels entscheiden.

Der Übungsleiter, dessen Stuhl vor zwei Wochen noch bedenklich wackelte, erklärte, den Zuschauern ein "Top-Spiel" zeigen zu wollen. "Und das Team macht auf mich den Eindruck, als würde es dies genau so umsetzen." Verzichten müssen wird die Werkself allerdings auf ihre Ultras. Nach einem lange schwelenden Streit mit dem Verein haben diese gestern bekanntgegeben, bis auf Weiteres die Heimspiele von Bayer 04 boykottieren zu wollen. Nach Angaben der Ultra-Gruppierung Leverkusen werden sich alle ultraorientierten Gruppen dem Boykott anschließen.

(sb)
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