Bayer Leverkusen Das Tor-Duo schlägt erneut zu

Unterhaching · Beim 3:1-Erfolg der Leverkusener in Unterhaching drehen Javier Hernández und Stefan Kießling den zwischenzeitlichen Rückstand. Karim Bellarabi machte mit dem dritten Treffer den Einzug in das Viertelfinale des DFB-Pokals perfekt.

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Unterhaching - Bayer 04: Einzelkritik

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Mit sanftem Lächeln verließ Stefan Kießling die hubbelige Wiese im Sportpark Unterhaching. Die Sprechchöre der bayerischen Heimfans, die aus voller Kehle "Ohne Kießling fahren wir zur EM" brüllten, ließen den 31-Jährigen gänzlich unbeeindruckt. Schließlich sorgte der Stürmer mit seiner Kopfball-Vorlage zum 1:1 (31.) auf Chicharito und seinem Treffer zur 2:1-Führung (55.) dafür, dass Bayer 04 im DFB-Pokal den dritten Viertelfinaleinzug in Folge feiern dufte.

Es sind turbulente Wochen für den Publikumsliebling, der vor wenigen Tagen noch betont hatte, mit seiner Situation bei Bayer 04 aufgrund mangelnder Spielzeit unzufrieden zu sein. Auch ein Abgang im Winter schien nicht mehr ausgeschlossen. Nach Gesprächen am Montag änderte sich die Ausgangslage jedoch - Kießling bleibt erst einmal (die RP berichtete). "Im Januar werden wir uns dann zusammensetzen und darüber sprechen, wie es nach der Saison weitergeht, aber jetzt ist erstmal Ruhe", sagte "Kies", der nicht ausschließen wollte, als Gesicht des Vereins auch über seine aktive Karriere hinaus erhalten zu bleiben.

Gestern lieferte der 31-Jährige erneut zahlreiche Argumente dafür, dass er der Mannschaft sportlich noch weiterhelfen kann. Kießling ackerte, Kießling leitete ein, Kießling traf. Besonders auffällig ist, dass das Zusammenspiel mit seinem mexikanischen Sturmpartner immer besser funktioniert. Schon die 5:0-Gala gegen Borussia Mönchengladbach avancierte zur Kießling-Chicharito-Show.

Das Duo kommt in den jüngsten beiden Spielen zusammen auf sieben Treffer. Eine Zahl, die nicht nach "entweder oder" klingt. "Das hat hervorragend geklappt mit den beiden. Wir haben nicht viele Spieler, die den Ball so ablegen können wie Kießling vor dem 1:1", sagte Geschäftsführer Michael Schade. Auch Trainer Roger Schmidt war voll des Lobes. "Man merkt, dass die beiden gerne zusammenspielen. Stefan hat jetzt diese Lockerheit, die er braucht, um seine Leistung abzurufen", erklärte der 48-Jährige. Dass das Sturmduo vor wenigen Wochen noch als misslungenes Experiment abgetan wurde, hat Kießling jedoch nicht vergessen. "Das klang vor kurzem alles noch ganz anders", entgegnete er lächelnd. Er würde sich aber nicht beschweren, wenn es so weiterginge.

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Auch nach dem Schusspfiff des DFB-Pokal-Achtelfinals, das aufgrund des Zuschauerandrangs eine Viertelstunde verspätet angepfiffen wurde, schwärmte Kießling noch von den Szenen nach dem Abpfiff gegen Gladbach. "Das war wirklich sehr emotional - unbeschreiblich", beschrieb der Torjäger.

Viel Zeit, in vorweihnachtliche Euphorie zu verfallen, hat das Team von Roger Schmidt jedoch nicht. Denn schon am Samstag geht es in der Liga zu den aufmüpfigen Ingolstädtern. "Wir sind drauf und dran, zu einem versöhnlichen Ende vor der Winterpause zu kommen", sagte Schade. Dazu müsse man jetzt aber gegen den FC Ingolstadt nachlegen, gegen den Schmidt ein "hartes Stück Arbeit" auf sich und sein Team zukommen sieht.

Bei Bayer 04 hofft man, dass das Duo Chicharito/Kießling dann ein weiteres Mal für Furore sorgen kann.

Auslosung: Bayers Viertelfinal-Gegner wird heute nach den Pokalpartien live in der ARD ausgelost.

(RP)
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