Bayer Leverkusen Korkut kündigt den Durchbruch an

Leverkusen · Bayer-Coach Tayfun Korkut wähnt sein Team kurz davor, zurück in die Erfolgsspur zu finden. Um dieses Ziel zu erreichen, ist eine bessere Chancenverwertung vonnöten. Stefan Kießling meldet sich als routinierter Angreifer einsatzbereit.

Das ist Tayfun Korkut
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Foto: afp, jd-jlu

46 Torschüsse hat die Werkself in den vergangenen drei Partien produziert. Die Ausbeute lässt allerdings zu wünschen übrig: Nur ein Treffer gegen Werder Bremen gelang Bayer 04 in besagten Partien. Dass Interimstrainer Tayfun Korkut die derzeitige Länderspielpause unter anderem nutzt, um an der Torgefahr seines Teams zu arbeiten, dürfte also niemanden verwundern. Doch alles anders machen will der 42-Jährige nicht. Die Offensivspieler hätten in den vergangenen Partien "alle ihre Möglichkeiten gehabt", erklärte Korkut gestern bei einer Medienrunde in der BayArena. "Wir haben viele Spieler, die Torgefahr ausstrahlen. Es geht jetzt darum, dass wir es schaffen, diese letzte Aktion noch klarer und zielstrebiger und mit dem notwendigen Mut zu Ende spielen."

Einer, der helfen könnte, die zuletzt fehlende Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Gehäuse wiederzufinden, ist Stefan Kießling. Der Angreifer hatte zuletzt öffentlich seine Rolle als Bankspieler beklagt. Korkut ließ den 33-Jährigen jeweils acht Minuten gegen Bremen und in Hoffenheim spielen. Doch der Routinier traut sich offenbar - auch seit er nach überstandenen Hüftproblemen wieder fit ist - eine größere Rolle im Team zu. Der Trainer weiß das Angebot der Klub-Legende zu schätzen und sagt: "Er ist ein klassischer Boxspieler, der weiß, wo das Tor steht. Es wird Spiele geben, wo wir ihn als Mannschaft brauchen." Für die nächsten Partien sei Kießling immerhin "eine Option".

Hoffnungen, bald wieder dem Team helfen zu können, macht sich auch Jonathan Tah. Der Innenverteidiger pirscht sich nach auskurierten Muskelfaserriss derzeit wieder ans Teamtraining heran, schiebt sogar Extraschichten, um wieder in Form zu kommen. "Er bewegt sich gut, hat ein gutes Gefühl", erklärt Korkut. Ziel sei nun, Tah "Schritt für Schritt ans komplette Mannschaftstraining heranzuführen".

Lars Bender muss sich hingegen weiter in Geduld üben. Der Kapitän der Werkself hat unter dem neuen Trainer wegen einer beim BVB-Spiel erlittenen Sprunggelenksverletzung noch kein Spiel absolvieren können. Auch das Teamtraining kommt für den 27-Jährigen derzeit noch nicht in Frage. "Wir alle kennen Lars' Mentalität und dass er unwahrscheinlich auf die Zähne beißen kann. Wenn wir ihn lassen würden, hätte er schon längst wieder trainiert", ist sich Korkut sicher. Im Gegenteil: "Ich muss ihn sogar bremsen." Eine Prognose, wann der defensive Mittelfeldspieler wieder ins Training einsteigen kann, konnte Korkut gestern nicht geben. "Wir müssen schauen, wie sich seine Verletzung entwickelt." Ziel sei eine komplett schmerzfreie Rückkehr des Leistungsträgers.

Doch ob mit oder ohne Bender - Korkut und Bayer bleiben nicht viel Zeit, um die nötigen Punkte zu sammeln, um vielleicht doch noch an die Europa-League-Plätze heranzukommen oder zumindest nicht in Abstiegsgefahr zu geraten. Korkut ist sich der brenzligen Situation als Tabellenelfter bewusst. "Ich habe Verständnis dafür, wenn Journalisten, Fans oder Menschen, die Bayer 04 im Herzen tragen, etwas nervös sein könnten. In unserer Situation ist es aber auch wichtig, dass wir Vertrauen ins Team haben."

Dass die Bayer-Anhänger schon bald den ersten Sieg feiern können - womöglich schon gegen den VfL Wolfsburg (2. April, 17.30 Uhr) - sei nach Angaben von Korkut nur eine Frage der Zeit. "Ich mache mir nicht darüber Gedanken, ob wir wieder in die Erfolgsspur zurückkehren, sondern über das Wann." Die Duelle in Madrid und Hoffenheim hätten ihn in seinem Gefühl bestärkt, dass das nächste Erfolgserlebnis "sehr nahe ist".

Auf die Frage, ob sein Team besser sei, als es der Tabellenstand aussage, antwortete Korkut: "Vom Potenzial und vom Talent her auf jeden Fall. Wir haben genug Qualität und Willen, um wieder in die Erfolgsspur zu finden."

(sb)
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