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Tayfun Korkut "Fange nicht an, Wände zu verschieben"

Leverkusen · Der neue Bayer-Coach fühlt sich gut aufgenommen und will die Länderspielpause nutzen, um das Umfeld besser kennenzulernen. Mit seinem Vorgänger Roger Schmidt hat er schon Kontakt gehabt.

Das ist Tayfun Korkut
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Das ist Tayfun Korkut

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Foto: afp, jd-jlu

Tayfun Korkut ist offenbar niemand, der sich gerne aufs Auto verlässt. Seit seinem Antritt als Coach von Bayer 04 wohnt der Nachfolger des entlassenen Roger Schmidt im Lindner-Hotel in der BayArena - und hat damit wohl den kürzesten Arbeitsweg aller Bundesliga-Trainer. "Bis zu meinem Büro ist es nicht weit", sagt der 42-Jährige - und ein Lächeln huscht über sein Gesicht. Der ehemalige Kaiserslauterer scheint zufrieden mit seinem Start in Leverkusen, auch wenn die Ergebnisse die "Schritte in die richtige Richtung" noch nicht widerspiegeln. Die Länderspielpause nutzt der gebürtige Stuttgarter auch, um den Klub und die Menschen unterm Bayer-Kreuz näher kennenzulernen.

Wenn der Arbeitstag für die Spieler der Werkself mit der ersten Trainingseinheit um 10 Uhr beginnt, ist Korkut schon lange wach. Bereits eineinhalbstunden früher trifft sich der ehemalige türkische Nationalspieler mit seinem Coachingteam im Cheftrainerbüro im Bauch der BayArena. Es ist genau das Büro, in dem auch schon sein Vorgänger Roger Schmidt gearbeitet und die Trainingseinheiten geplant hat. Damit hat Korkut kein Problem, will nichts groß verändern. "Ich werde nicht anfangen, Wände zu verschieben", erklärt der Fußballlehrer.

Bevor es raus auf den Trainingsplatz nahe der Heimspielstätte geht, bespricht er mit Co-Trainer Xaver Zembrod und dem gesamten Übungsleiterteam letzte Details für die bereits im Vorfeld geplante Einheit. Korkut selbst ist oft schon früher im Büro, wenn ihm in der Nacht mal wieder eine Idee fürs Training gekommen ist, die er unbedingt ausprobieren möchte.

Die ersten Arbeitstage, in denen sein Team zunächst gegen Bremen und anschließend in Madrid ranmusste, wären ein straffes Programm gewesen, erklärt Korkut. "Ich hatte ganz wenig Zeit, um mich mit den Abteilungen zu unterhalten und die Menschen, die dort arbeiten, zu begrüßen", sagt er. Das wolle der "Neue" bei Bayer 04 jetzt nachholen, in den kommenden Tagen "viele Gespräche führen".

Die Arbeit mit den Spielern mache ihm bereits jetzt großen Spaß, weil er sehe, "was für ein Potenzial da ist". Ein Potenzial, das sein Vorgänger Schmidt in den letzten Wochen seiner Amtszeit zu selten auszuschöpfen vermochte. Mit Schmidt hatte Korkut im März 2011 an der Hennes-Weisweiler-Akademie das Zeugnis als Fußballlehrer erhalten. Bei seiner Vorstellung in Leverkusen hatte Korkut angekündigt, sich mit seinem "guten Freund" Schmidt austauschen zu wollen. Ein Gespräch habe bislang zwar nicht stattgefunden, doch "SMS-Kontakt" habe es schon gegeben, erklärt er.

Korkut war bei seinem Engagement in Hannover erst der zweite türkischstämmige Cheftrainer in der Bundesliga nach Hamburgs Özcan Arkoç (1977 bis 1978). Seine aktive Fußballerkarriere verbrachte er größtenteils im Ausland. Nach nur einer Saison bei den Profis der Stuttgarter Kickers heuerte er als junger Spieler in der Türkei bei Fenerbahce Istanbul an, spielte später zudem noch viele Jahre in Spanien, unter anderem für Real Sociedad. Während seiner Zeit dort lernte er auch seine jetzige Frau Elena, eine Spanierin, kennen.

Bei seinen vielen Stationen habe er viele Erfahrungen gesammelt, die er nicht mehr missen will. "Ich bin 1995 aus Deutschland weggezogen und 2009 zurückgekommen. 15 Jahre sind eine lange Zeit, da habe ich natürlich viele Eindrücke gewonnen und auch Einflüsse aus verschiedenen Kulturen erfahren. Die helfen beim Trainerjob wie auch bei zwischenmenschlichen Dingen", sagt Korkut.

(sb)
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