Bayer Leverkusen Trainieren, wo andere Urlaub machen

Leverkusen/Orlando · Am Sonntagmorgen machte sich Bayer 04 auf den Weg Richtung Orlando, wo sich das Team von Roger Schmidt auf die Rückrunde vorbereiten wird. An Luxus mangelt es der Werkself in Florida nicht - dennoch stehen elf arbeitsreiche Tage auf dem Programm.

Bayer 04 Leverkusen nach Florida aufgebrochen
8 Bilder

Werkself nach Florida aufgebrochen

8 Bilder
Foto: KSmediaNET

Nur noch ein kurzes Victory-Zeichen und ein Augenzwinkern für die Kamera - dann ging die Reise los. Das verschmitzte Grinsen in Bernd Lenos Gesicht wirkte wie das eines Jungen, der voller Vorfreude auf die anstehende Klassenfahrt ist. Dabei warten hochintensive Tage auf den Torhüter und seine Teamkollegen.

Nach einem kurzen Frühstück rollte der Mannschaftbus von Bayer 04 Sonntagmorgen um 9 Uhr aus den Katakomben der BayArena in Richtung Frankfurter Flughafen. Von dort aus reiste die Werkself um 13.40 Uhr mit dem Flieger Richtung Orlando. Im derzeit rund 17 Grad warmen Florida bereitet sich die Mannschaft von Roger Schmidt in den kommenden elf Tagen auf die anstehende Rückrunde vor, um das erklärte Ziel - das Erreichen eines Champions-League-Platzes - in der zweiten Saisonhälfte zu realisieren.

Womöglich wurden "The Villas of ChampionsGate" - Teil des Luxus-Hotels Omni Resort, in dem Leno und Co. übernachten werden - auch aufgrund ihres Namens ausgewählt, um zu verdeutlichen, wo die Reise in dieser Spielzeit hingehen soll. "Sich auf der anderen Seite der Welt auf die Rückrunde vorzubereiten, ist etwas Besonderes. Amerika ist ein geiles Land", sagte Stürmer Stefan Kießling, der das Trainingslager nutzen kann, um sich noch besser mit Offensivpartner Chicharito einzuspielen. Gerade in den letzten Partien vor der Winterpause wurde deutlich, was für ein Potenzial in dem deutsch-mexikanischen Duo steckt. Trainer Schmidt wird ein Hauptaugenmerk der Vorbereitung wohl darauf legen, seinen Offensivspielern wie Hakan Calhanoglu, die sich in der Hinserie mit 25 Treffern oft zu harmlos präsentierten, neues Leben einzuhauchen. Auch Spieler wie Julian Brandt und Admir Mehmedi wollen nach den durchwachsenen vergangenen Monaten neuen Schwung nehmen.

Nicht nur erfahrene Bundesliga-Akteure waren gestern mit an Bord des Fliegers, der die Werkself über den "großen Teich" brachte: Aus der Nachwuchsabteilung dürfen sich die Verteidiger Joel Abu Hanna - Stammspieler in der U 17 des DFB bei der EM und WM - und Lukas Boeder sowie die Offensivtalente Patrik Dzalto und Benjamin Henrichs über die Vorbereitung mit den Profis freuen. Für Boeder und Henrichs (beide 18) ist es bereits das dritte Trainingslager mit den "Großen". Gelegenheit, sich anzubieten, haben die Jungspunde bereits am heutigen Nachmittag um 16 Uhr (nach mitteleuropäischer Zeit) bei der ersten Trainingseinheit in Orlando.

Oberste Priorität hat jedoch, dass sich das Lazarett in Orlando nicht noch weiter vergrößert. Der chilenische Nationalspieler Charles Aránguiz (Achillessehnenriss), Kapitän Lars Bender (Verletzung am Sprunggelenk) und Roberto Hilbert (Muskelbündelriss) sind noch verletzt und reisten gar nicht erst mit in die Vereinigten Staaten. Zudem fällt auch Sebastian Boenisch wegen eines Muskelfaserrisses in der linken Wade für das gesamte Trainingslager aus - was die ohnehin schon schwierige Personallage auf der Außenverteidigerposition keineswegs entspannt. "Wir müssen schauen, wie die verletzten Spieler zurückkommen. Wir haben ja den ganzen Januar Zeit, noch etwas zu tun. Stand jetzt ist aber nichts geplant", sagte Rudi Völler über mögliche Transfers in der Winterpause. Geschäftsführer Michael Schade und Manager Jonas Boldt hatten jüngst betont, auf der Außenverteidigerposition die Augen offen zu halten - das können sie auch in Orlando.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort