Bayer Leverkusen Papadopoulos verschärft Sorgen seines Arbeitgebers

Hamburg · Ohne den gesperrten Hakan Calhanoglu hat Bayer Leverkusen beim Hamburger SV mit 0:1 (0:0) verloren. Die internationalen Plätze rücken für eine abermals enttäuschende Werkself in immer weitere Ferne.

Hamburger SV - Bayer 04 Leverkusen: Einzelkritik
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Hamburg - Bayer: Einzelkritik

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Foto: dpa, ahe wie

Das Team von Trainer Roger Schmidt kommt in der Bundesliga einfach nicht in Tritt. Beim Vorletzten aus Hamburg kassierte Bayer 04 durch ein verdientes 0:1 (0:0) die zweite Niederlage in Folge. Gesprächsthema Nummer eins war aber nach wie vor die am Donnerstag bestätigte viermonatige Sperre durch die Fifa gegen Leverkusens Topscorer Hakan Calhanoglu. Der Mittelfeldmann hatte die Reise nach Hamburg gar nicht erst angetreten. Kyriakos Papadopoulos, Hamburgs Leihgabe aus Leverkusen, erzielte zum Leidwesen aller Bayer-Fans das Tor des Tages. Bayer blieb zudem erstmals seit 20 Auswärtspartien ohne eigenen Treffer.

"Das war ein sehr enttäuschendes Spiel von uns. Ich habe noch keine Erklärung dafür. Für diese Leistung gibt es auch keine Ausrede", sagte ein bedienter Bayer-Geschäftsführer Michael Schade unmittelbar nach dem Abpfiff bei Sky. Bayer-Sportdirektor Rudi Völler sagte: "Das war an Harmlosigkeit nicht zu überbieten." Torschütze Papadopoulos hatte weitaus bessere Laune, sagte aber auch: "Das war nur ein erster Schritt, wir müssen weiter hart arbeiten."

"Wir sind immer noch geschockt und enttäuscht von der Härte dieser Entscheidungen", sagte Völler vor dem Anpfiff. Nicht sonderlich erbaut dürfte der Weltmeister von 1990 auch mit der ersten Halbzeit der Werkself gewesen sein. Zwar zeigte Bayer 04 im mit 45.653 Zuschauern — davon 1100 aus Leverkusen — bei weitem nicht ausverkauften Volksparkstadion die von Coach Schmidt geforderten "Emotionen". Doch spielerisch sorgten weder der Champions-League-Achtelfinalist noch die abstiegsbedrohten Rothosen aus Hamburg für viele Höhepunkte.

Viele Fouls bestimmen die Anfangsphase

Im Fokus stand zu Beginn vor allem der Unparteiische Jochen Drees, der das von ruppigen Zweikämpfen dominierte Spiel immer wieder wegen kleinerer Fouls unterbrechen musste. Spielfluss kam so nicht wirklich zustande. Den einzigen halbwegs gefährlichen Schuss aufs Tor durch Hamburgs Winterzugang Mergim Mavraj fing Bayer-Schlussmann Bernd Leno problemlos (12.). Im Angriff war für die Leverkusener zumeist bei Bayer-Leihgabe Papadopolous Endstation.

Auch im zweiten Abschnitt blieb die Partie hart umkämpft. Hamburg erwischte den besseren Start und hatte durch Bobby Wood, der die Latte traf, die erste gute Chance (47.). Papadopoulos, der im Winter von Leipzig nach Hamburg wechselte und noch bei Leverkusen unter Vertrag steht, köpfte in der 76. Minute zum Sieg ein. Stefan Kießling traf nur noch den Querbalken (86.).

Im Vergleich zur 2:3-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach hatte Bayer-Coach Schmidt sein Team auf drei Positionen verändert. Für den angeschlagenen Javier Hernandez (Faserriss in den Adduktoren) feierte Kevin Volland nach monatelanger Verletzungspause sein Startelf-Comeback. Überraschend musste Julian Brandt zunächst auf der Bank Platz nehmen. Für ihn begann Admir Mehmedi. Julian Baumgartlinger ersetzte den gesperrten Calhanoglu und rückte neben Charles Aránguiz ins defensive Mittelfeld. Kevin Kampl startete auf der Calhanoglu-Position auf der linken Außenbahn. Beim HSV standen in René Adler und Papadopoulos zwei Ex-Werkself-Profis in der Anfangself. Nachdem die Leverkusener Fans in der Vorwoche durch den Einsatz von Pyrotechnik negativ auf sich aufmerksam machte, blieb es am Freitag ruhig.

Nach der zweiten Niederlage in Serie kann Leverkusen heute Nachmittag durch Mainz vom achten Tabellenplatz verdrängt werden. Der HSV zieht zumindest für ein paar Stunden am FC Ingolstadt vorbei, rangiert aber weiter auf einem Relegationsplatz.

(sb)
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