Bayer Leverkusen Fahrlässige Leverkusener verpatzen Auftakt

Monaco · Bayer Leverkusen hat zum Auftakt der Champions-League-Gruppenphase eine Niederlage kassiert. Die Mannschaft von Trainer Roger Schmidt verlor bei der AS Monaco 0:1-Niederlage und vergab dabei etliche Großchancen.

Monaco - Bayer: Einzelkritik
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Bayer 04 Leverkusen hatte sich vorgenommen, zum Auftakt in der Champions League bei der AS Monaco den erfolgreichen Spielstil aus der Bundesliga nicht zu verändern. Positiv war daran am Dienstagabend, dass die Werkself etliche Chancen kreierte — negativ, dass sie wie schon beim 3:3 gegen Werder Bremen damit viel zu verschwenderisch umging. Neunmal schoss Bayer 04 allein in der ersten Halbzeit auf das gegnerische Tor, ein Treffer sprang dabei nicht heraus. Und wie das dann so ist: Am Ende ging der Start in die Königsklasse mit 0:1 (0:0) daneben.

Im Stade Louis II verfolgte Fürst Albert das Spiel live — mit einem Fernglas, obwohl er gerade einmal 20 Meter vom Spielfeldrand entfernt saß. Mit dieser Sehhilfe dürfte der Regent auch erkannt haben, dass Bayer 04 anfangs Glück hatte, dann die Partie aber eine Halbzeit lang dominierte. Bereits nach einer knappen Minute hätten die Gastgeber einen Elfmeter zugesprochen bekommen müssen, da Gonzalo Castro im Strafraum Yannick Ferreira-Carrasco zu Fall brachte. Schiedsrichter Pavel Kralovec entschied hier ebenso falsch wie knapp eine halbe Stunde später, als derselbe Monegasse Bayers Innenverteidiger Emir Spahic mit einem bösen Rückhandschlag niederstreckte — Kralovec zückte Gelb, es hätte Rot sein müssen.

Bayer vergibt zahlreiche Großchancen

Zu diesem Zeitpunkt hatte die Werkself bereits etliche Chancen liegengelassen. Castro verzog bei einem Konter, Hakan Calhanoglu scheiterte zweimal aus spitzem Winkel, Karim Bellarabi legte sich den Ball zu weit vor und löste diese Situation mit einer seltsamen Form des Lupfers, der neben das Tor trudelte. Heung-Min Son kam kurz vor der Pause ziemlich zentral zum Abschluss, traf den Ball aber nicht und schoss neben das Tor. Die beste Gelegenheit vergab dann Castro, der den Ball in der Nachspielzeit der ersten Hälfte über den Kasten ballerte. Die Versuche von ihm, Son und Bellarabi hätten gut und gerne Tore sein dürfen. Monaco wiederum war selber nur zweimal zu Abschlüssen gekommen, die jeweils weit das Ziel verfehlt hatten. Bayer 04 hatte es verpasst, die Dominanz in Treffer umzumünzen.

Und das rächte sich. Monaco, das ohnehin deutlich aktiver aus der Kabine gekommen war, ging in Führung. Tin Jedvaj verlor in der Vorwärtsbewegung ein Luftduell gegen Ferreira-Carrasco, der durchlief und auf den Ex-Leverkusener Dimitar Berbatov flankte, der mit dem Kopf in den Lauf von Joao Moutinho ablegte, der sich im Strafraum die Chance nicht nehmen ließ — Spahics Grätsche konnte den Einschlag nicht verhindern.

Das Gegentor verunsicherte die Gäste sichtlich, der Druck, den sie zuvor entfaltet hatten, kam nun nicht mehr zum Tragen. Trainer Roger Schmidt wollte die Offensiven Levin Öztunali und Josip Drmic gemeinsam einwechseln, doch dann verletzte sich Ömer Toprak, so dass er Stefan Reinartz für die Innenverteidigung bringen musste. Kurz darauf schickte Schmidt dann nur Drmic für Lars Bender auf das Feld, weil sein Wechselkontingent damit erschöpft war. Der Schweizer Stürmer sollte nun den Sieg erzwingen, doch daraus wurde nichts. Leverkusen muss sich zum zweiten Mal in Folge an die eigene Nase fassen — die erste Pflichtspielniederlage in dieser Saison war mehr als vermeidbar.

(RP)
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