Bayer Leverkusen - VfL Bochum 2:1 Viel Wirbel — zu wenig Tore

Leverkusen · Bayer 04 hat die Generalprobe für das Bundesliga-Spiel am Sonntag gegen Hertha BSC Berlin bestanden. Im Test gegen den VfL Bochum gewann die Werkself im Haberland-Stadion mit 2:1 (1:0). Die Chancenverwertung war ausbaufähig.

Das ist Hakan Calhanoglu
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Foto: afp, pst/dg

Als seine Teamkollegen längst in der Kabine verschwunden waren, stand Niklas Lomb noch in der Kälte des Haberland-Stadions und verteilte Autogramme. Mehrmals hatte sich der Leno-Vertreter zuvor beim verdienten 2:1 (1:0)-Erfolg der Werkself gegen den VfL Bochum auszeichnen dürfen und war dementsprechend zufrieden. "Es war ein guter Test. Ich bin froh, mal wieder gespielt zu haben. Nur das Gegentor ärgert mich", sagte der 23-Jährige. Die vielen ausgelassenen Möglichkeiten seiner Vorderleute bereiteten dem Schlussmann wenig Sorgen. "Es ist positiv, dass wir uns so viele Chancen herausgespielt haben. Die Tore haben wir uns dann für Sonntag aufgehoben", sagte er mit einem Augenzwinkern.

Trainer Roger Schmidt musste wider Erwarten auf Kevin Volland verzichten. Der Stürmer hätte gegen den Zweitligisten nach sechswöchiger Verletzungspause eigentlich sein Comeback feiern sollen, doch Rückenprobleme verhinderten einen Einsatz. Ob es für Sonntag reicht, ist noch unklar. Stefan Kießling, der am Montag im Training einen schmerzhaften Tritt wegstecken musste und für das Testspiel fraglich war, kam hingegen in der zweiten Halbzeit zum Einsatz. Rechtsverteidiger Danny da Costa verletzte sich nach einem Zweikampf am Sprunggelenk und musste verletzt ausgewechselt werden. Youngster Sam Schreck kam für ihn.

Vor 826 Zuschauern dominierte der Bundesligist das Duell mit dem Zweitligisten von Beginn an. Wendell hätte mit einer verunglückten Flanke beinahe für die ganz frühe Führung der Gastgeber gesorgt, doch Bochums Schlussmann Felix Dornebusch lenkte die Hereingabe noch gegen die Latte (3.). In der achten Minute war es dann aber schon soweit: Hakan Calhanoglu traf nach klasse Vorarbeit durch Rückkehrer Karim Bellarabi, der an fast allen gefährlichen Aktionen der Werkself beteiligt war, zum 1:0. VfL-Torhüter Dornebusch half jedoch kräftig mit und ließ den haltbaren Ball durch die Arme gleiten.

In der Folge hatte Bayer genügend Möglichkeiten, das Ergebnis in die Höhe zu schrauben. Allen voran Bellarabi und Julian Brandt sorgten immer wieder für Alarm in der Bochumer Defensive, die erhebliche Probleme mit der Werkself hatte. Doch weder Chicharito (20./32.) noch Brandt (29.) schafften es, den Ball aus aussichtsreicher Position im Tor unterzubringen. Bochum indes konzentrierte sich aufs Konterspiel und brachte die Bayer-Verteidigung damit wohl öfter in Verlegenheit, als es Bayer-Trainer Roger Schmidt lieb gewesen sein dürfte. Im Abschluss fehlte es den Gäste-Stürmern um Peniel Mlapa aber oft an Genauigkeit, so dass es beim 1:0 zur Pause blieb.

Für den zweiten Durchgang brachte Schmidt dann zehn neue Feldspieler und auch der Gast aus Bochum wechselte munter durch. Nach einem Eckball der Leverkusener konterte das Team aus dem Ruhrgebiet die Werkself aus und kam durch Johannes Wurtz zur bis dato besten Ausgleichschance (60.). Schlussmann Lomb war jedoch auf dem Posten und vereitelte den Schuss vom Sechzehner mit einer schönen Flugeinlage. Auch gegen den heraneilenden Mlapa behielt der Ersatztorhüter die Nerven (70.).

Als der zur Pause eingewechselte Joel Pohjanpalo dann einen Solo-Lauf von der Mittellinie mit dem Treffer zum 2:0 vollendete (79.), war die Partie entschieden. Dass Bochum durch Görkem Saglam (88.) noch zum Anschlusstreffer kam, hatte sich der Zweitligist aber verdient. Trainer Schmidt zeigte sich mit dem letzten Test vor dem Wiederauftakt in der Bundesliga zufrieden. "Wir haben viel umgesetzt von dem, was wir trainiert haben. Ich kann aus beiden Halbzeiten viel mitnehmen", erklärte der Fußballehrer.

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