Bayer Leverkusen Bayer will nach 13 Jahren wieder ins Viertelfinale

Madrid · Letztmals schafften es die Leverkusener im Jahr 2002 die Runde der letzten acht Mannschaften in der Champions League zu erreichen. Am Dienstagabend (20.45 Uhr/Live-Ticker) soll der 1:0-Vorsprung in Madrid ins Ziel gebracht werden.

Bayer 04 Leverkusen landet in Madrid
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Letztmals schafften es die Leverkusener im Jahr 2002 die Runde der letzten acht Mannschaften in der Champions League zu erreichen. Am Dienstagabend (20.45 Uhr/Live-Ticker) soll der 1:0-Vorsprung in Madrid ins Ziel gebracht werden.

Roger Schmidt wollte nichts hören vom bösen Wort "Favoritenrolle". "Wir sind nach wie vor Außenseiter, aber vielleicht nicht mehr ganz so wie im Hinspiel", sagte Leverkusens Trainer vor dem Champions-League-Achtenfinale bei Atletico Madrid.

Dutzende Kameras und mindestens nochmal so viele Fotoapparate waren vor dem letzten Training auf den 48-Jährigen gerichtet, vom dem insbesondere die spanischen Journalisten wissen wollten, wie er denn mit seiner Mannschaft dem Druck im ehrwürdigen Estadio Vicente Calderon standhalten möchte. Schmidt ließ sich nicht locken und von solchen Spitzen schon gar nicht nervös machen. Er sprach von Außergewöhnlichem, das es zu leisten gilt. Und davon, "diese Atmosphäre aufzusaugen und in zusätzliche Motivation umzuwandeln".

Der Trainer erwartet heute Abend einen heißen Tanz (20.45 Uhr/Live-Ticker). "Wir wissen, dass es in diesem Stadion sehr emotional zugeht und sind darauf eingerichtet. Wir müssen kühlen Kopf bewahren und dürfen uns nicht provozieren lassen. Dann haben wir eine Chance", sagte der Coach. Im Hinspiel vor drei Wochen hatte die Werkself mit einem leidenschaftlichen Auftritt einen verdienten 1:0-Erfolg gefeiert und sich beste Chancen aufs Weiterkommen geschaffen. Die Hoffnung, dass Bayer 04 erstmals nach zuletzt drei gescheiterten Anläufen – mit denkwürdigen Niederlagen wie dem 1:7 beim FC Barcelona oder dem 0:4 gegen Paris St. Germain – das Achtelfinale übersteht, sind groß. Das Selbstbewusstsein nach zuletzt sechs Spielen ohne Niederlage überdies enorm gewachsen.

"Wir fahren mit dem nötigen Respekt, aber auch mit breiter Brust nach Madrid", kündigte Bernd Leno an, der gestern Vormittag mit seinen Teamkollegen gelassen in den Flieger einstieg. Der Torhüter steht sinnbildlich für den Aufschwung der Bayer-Elf in den vergangenen Wochen. Leno ist in bestechender Form und wettbewerbsübergreifend seit 480 Minuten ohne Gegentreffer. Auch im mit 52.000 Zuschauern ausverkauften Hexenkessel Vicente Calderon soll für Leverkusen die Null stehen. Das wäre gleichbedeutend mit dem Weiterkommen. "Wir werden uns nicht verstecken, aber wir dürfen auch nicht den Fehler machen und hoffen, dass wir keinen Gegentreffer kassieren. Wir sollten schon zusehen, selbst ein Tor zu erzielen. Möglichst ein frühes, das wäre optimal. Und dann wird es doppelt schwer für Madrid", sagt Simon Rolfes vor dem Duell mit dem spanischen Meister, der nach zuletzt drei Remis in der Liga auf Platz vier zurückfiel. Beleidigt vom mageren 0:0 seiner Mannschaft gegen Espanyol Barcelona kündigte Madrids Trainer Diego Simeone an: "Gegen Leverkusen werden wir um unser Leben kämpfen."

Schmidt weiß: "Wir brauchen ein Superspiel, wenn wir weiterkommen wollen." Aller Voraussicht nach setzt er dabei in der Offensive mit Josip Drmic auf den Doppeltorschützen aus dem Spiel gegen Stuttgart, das mit 4:0 eine gelungene Generalprobe darstellte. Im defensiven Mittelfeld steht Lars Bender, den Schmidt gegen den VfB aufgrund seiner anhaltenden Knieprobleme geschont hatte, vor einer Rückkehr. "Ich bin voll einsatzfähig", sagte der Nationalspieler gestern und versprach: "Wir wissen, dass uns ein Hexenkessel erwartet. Aber wie sind nach Madrid geflogen, weil wir dort etwas erreichen wollen."

(RP)
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