Bayer Leverkusen Ziel eins erreicht — doch bei Bayer will keiner feiern

Nürnberg · Bayer Leverkusen wird in der kommenden Spielzeit zum fünften Mal in Folge international vertreten sein. Seit dem 4:1 beim 1. FC Nürnberg ist der Werkself zumindest eine Teilnahme am Europa-League-Wettbewerb nicht mehr zu nehmen, ist das Mindestziel erreicht. Die große Sause löste diese Gewissheit indes nicht aus.

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"Wir werden deswegen jetzt nicht feiern. Wir haben andere Ziele", sagte Lars Bender nüchtern. Unterstützung erhielt er bei dieser Einschätzung von Geschäftsführer Michael Schade. "Die Ziele haben sich im Laufe der Saison verändert. In der Winterpause hatten wir das Ziel der direkten Champions-League-Teilnahme. Jetzt wollen wir zumindest noch die Qualifikation erreichen." Leverkusen hat genau dieses Ziel auch nach Ostern weiter selbst in der Hand: Drei Siege aus den verbleibenden drei Spielen, und kein Konkurrent kann Bayer den momentanen Platz vier noch streitig machen. Kein Wolfsburg. Kein Gladbach.

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Der überzeugende Sieg von Nürnberg pumpte dann auch die Brust der Gäste hörbar noch ein Stück weiter auf. "Es ist noch nicht alles rund, aber man sieht, dass wir wieder stabiler auftreten", fand Bender, und Teamkollege und Torschütze Sebastian Boenisch sagte: "Wir hatten heute die Überzeugung, die totale Konzentration." Linksverteidiger Boenisch und seine Defensivkollegen Roberto Hilbert und Emir Spahic (2) hatten in Franken das Toreschießen komplett übernommen und waren sich der Besonderheit dieses Augenblicks bewusst. "Wir haben schon miteinander geflaxt, dass ausgerechnet wir treffen, die sonst nur alle 100 Spiele treffen."

Großes Lob von allen Seiten erntete wie in der Vorwoche Interimstrainer Sascha Lewandowski. "Wir können mit Fug und Recht sagen: Wir sind wieder in der Spur. Insgesamt hat die Mannschaft aus meiner Sicht in den zwei Wochen unter Sascha Lewandowski deutlich sichtbare Fortschritte gemacht - in Dingen wie Kampfeswillen, Einsatzbereitschaft und Selbstvertrauen", sagte Schade. Der Gelobte selbst richtete seinen Blick derweil schon wieder nach vorne auf den nächsten Gegner Dortmund (Samstag, 18.30 Uhr/Live-Ticker) und vergaß dabei nicht, bei aller Zufriedenheit im Bayer-Tross kritisch anzumerken: "Um gegen einen Gegner vom Kaliber Dortmund etwas zu reißen, werden wir nochmal einen Schritt nach vorne machen müssen."

Feiern will noch niemand bei Bayer. Das soll erst nach dem Erreichen von Ziel zwei passieren. Dem Wunschziel.

(can)
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