Bayer Leverkusen Bayer 04: Schmidt nimmt sein Team in die Pflicht

Leverkusen · Der Trainer weiß, dass nur noch nackte Ergebnisse zählen. Heute kommt der Bundesliga-Zweite VfL Wolfsburg zum Duell (15.30 Uhr).

Roger Schmidt: Ein Porträt in Bildern
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Das ist Roger Schmidt

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Foto: AFP/PATRICIA DE MELO MOREIRA

Dass der Druck zunimmt, weiß Roger Schmidt ganz genau. Windet sich der Trainer von Bayer 04 ab und an bei unangenehmen Fragen, wird er nun vor den richtungweisenden Wochen deutlich: "Wir müssen aufpassen, dass wir den Anschluss nicht verlieren", sagt Schmidt und nimmt sein Team in die Pflicht: "Wir haben insgesamt zu wenig gepunktet. Jetzt wird es Zeit, unser Spiel in Ergebnissen auszudrücken." Damit anfangen soll Bayer 04 heute (15.30 Uhr, BayArena) gegen das Team der Stunde in der Fußball-Bundesliga: den VfL Wolfsburg.

Im Duell der Werksklubs - Bayer gegen VW - haben die Niedersachsen derzeit die Nase vorne. Neun Punkte liegt der VfL auf Platz zwei vor dem Sechsten Leverkusen. "Es ist eine Momentaufnahme. Am Saisonende interessiert das niemanden mehr. Momentan glaubt man nicht, dass Wolfsburg die Champions League noch verspielt. Aber sicher ist das auch noch nicht", sagt Schmidt. Sportlich gibt der Trainer den Kampf um die Position hinter dem FC Bayern noch nicht auf. Was die wirtschaftlichen Voraussetzungen der beiden Vereine angeht, konstatiert Schmidt eine Verschiebung zu Gunsten der Autostadt: "Dass Wolfsburg jetzt oben steht, überrascht mich nicht. Es ist eher überraschend, dass sie in den vergangenen Jahren da noch nicht so konstant gestanden haben. Wir werden momentan nicht die Transfers machen können wie Wolfsburg", sagt der Coach und spielt damit auf den Wechsel von André Schürrle für 32 Millionen Euro vom FC Chelsea zum VfL an. "Bayer Leverkusen hat aber immer ausgezeichnet, dass der Verein den Markt gut kennt, um dann Spieler zu holen, die sich so positiv entwickeln, dass sie eine Station weitergehen - wie bei Schürrle. Er wurde dann so gut und teuer, dass er in Leverkusen nicht mehr spielen kann. Das ist unser Schicksal. So wie es das Schicksal von Vereinen ist, die kleinere wirtschaftliche Rahmenbedingungen haben, dass wir ihnen Spieler wegholen. So ist der Kreislauf", erklärt Schmidt.

Um in der Liga an Wolfsburg, aber vor allem an Schalke, Augsburg und Mönchengladbach dranzubleiben, muss Bayer 04 seine zuletzt offenbarte Ladehemmung beheben. Sportdirektor Rudi Völler hatte die Offensivabteilung bereits öffentlich angezählt. "Es ist augenscheinlich. Rudi hat absolut recht", sagt Schmidt. Eine Änderung seines Spielsystems kommt für ihn dabei nicht in Frage. Personelle Wechsel schon: "Es wäre eine Möglichkeit, in der Offensive was zu ändern, um die Dinge zu beeinflussen." Josip Drmic wird aufgrund hoher Fehlzeiten beim Training zuletzt wohl eher wieder auf der Bank Platz nehmen. Heung-Min Son dürfte hingegen in die Startelf rücken. Für die gelbgesperrten Ömer Toprak und Wendell beginnen Kyriakos Papadopoulos und Sebastian Boenisch.

Für die Karnevalisten unter den Leverkusener Akteuren wären die drei Punkte übrigens besonders wertvoll: "Wenn wir am Samstag das Spiel gewinnen, können die Jungs auch Karneval feiern. Ich finde schon, dass man sich sowas verdienen muss als Profi", sagt Schmidt.

(RP)
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