Bayer Leverkusen Bayer 04 verbietet Hooligan-Schriftzug

Leverkusen · Der Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen ändert die Stadionordnung. Ab dem nächsten Heimspiel ist es verboten, Kleidung mit dem Emblem "Hooligans gegen Salafisten" zu tragen. Bei der Demo in Köln waren auch Leverkusener dabei.

Das sind die "Hooligans gegen Salafisten"
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Foto: dpa, cas kde

Bayer 04 Leverkusen will der Gruppe "Hooligans gegen Salafisten" keinen Platz in der BayArena einräumen und verbietet deren Schriftzug bei Heimspielen. Dafür ändert der Fußball-Bundesligist die Stadionordnung. Die Regel soll ab nächstem Samstag greifen, wenn Bayer 04 gegen Mainz spielt. Wer mit dem verbotenen Emblem erwischt wird, der kommt nicht ins Stadion und muss mit einem polizeilichen Ermittlungsverfahren rechnen.

Vergangenen Sonntag waren etwa 5000 Randalierer in Köln auf die Straße gegangen, um gegen Salafisten zu demonstrieren. Dabei lieferten sie sich teils heftige Auseinandersetzungen mit der Polizei, mehrere Beamte wurden verletzt. "Wir verankern diese Regel in der Stadionordnung, um gegen diese Gruppierungen Flagge zu zeigen", sagte Bayer-Mediendirektor Meinolf Sprink gestern auf Anfrage. Viele Bundesligisten tun es Bayer gleich. Unter anderem haben bereits Schalke 04, der SC Paderborn und Fortuna Düsseldorf ihre Stadionordnung angepasst und den HoGeSa-Schriftzug verboten.

Hooligans gegen Salafisten in Köln: Krawalle bei Hogesa-Demo
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Köln 2014: Krawalle bei Hooligan-Demo

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Bei Heimspielen der Werkself müssen die Ordner ab Samstag genau hinschauen, wen sie durchwinken oder wo sie aktiv werden müssen. Denn auch aus Leverkusen sollen ein paar Dutzend am Sonntag beim Protestmarsch dabei gewesen sein, das berichtet Stefan Thomé, Leiter des Fanprojekts Leverkusen, auf Anfrage. Einige "ältere Fans", wie Thomé sagt, hätten sich demnach auf den Weg nach Köln gemacht. "Das hatte aber keinen rechten Hintergrund. Die waren eher auf die Schlägereien aus." Dass der HoGeSa-Schriftzug in Zukunft in der Fankurve auftauchen könnte, glaubt er nicht. "Wir haben hier kaum Verbindungen zur rechten Szene."

Die prüft auch die Polizei Köln. Genaue Angaben zu der Herkunft der Chaoten könne man aber noch nicht machen. Erst müssten die szenenkundigen Beamten zu den Ermittlungen hinzugezogen werden. "Das kann Wochen oder sogar Monate dauern", sagte ein Sprecher.

Bayer 04 will mögliche Übeltäter mit dem Kamerasystem im Stadion überführen. Das Sicherheitspersonal behält verdächtige Personen im Blick und nutzt die Aufnahmen, um bei Verstößen etwa Stadionverbote auszusprechen. Die Ordner an den Eingängen haben es da oft nicht so leicht. Denn bei der Masse an Fans sei es schwer, bei jedem einzelnen auf das Trikot oder den Pulli zu achten. "Es kann ja keiner ausschließen, dass er unter sechs Trikots ein T-Shirt mit der verbotenen Aufschrift trägt", betont Mediendirektor Sprink. Wichtig sei aber, dass "verstanden wird, dass wir etwas dagegen tun".

Neben dem HoGeSa-Schriftzug ist es in der BayArena verboten, Kleidung der Firma Thor Steinar zu tragen, die unter anderem in rechtsradikalen Gruppierungen beliebt ist. Auf der Verboten-Liste stehen ebenfalls Parolen, die politische Gesinnungen ausdrücken oder beleidigend sind, auch wenn diese erstmal nicht schlimm wirken: Die Zahlen "1312" zum Beispiel stehen für: "All Cops are Bastards".

(RP)
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