Bayer Leverkusen Bayer 04 wartet weiter auf den Umschwung

Leverkusen · Nach der 2:3-Niederlage gegen die TSG Hoffenheim nimmt die Ratlosigkeit beim Werksklub weiter zu. Trainer Sami Hyypiä gerät mehr und mehr unter Druck. Von den vergangenen 14 Pflichtspielen hat Bayer nur erschreckende zwei gewonnen.

Nur punktuell waren Lars Bender und seine Leverkusener gestern gegen die TSG Hoffenheim und ihren Bosnier Sejad Salihovic obenauf.

Nur punktuell waren Lars Bender und seine Leverkusener gestern gegen die TSG Hoffenheim und ihren Bosnier Sejad Salihovic obenauf.

Foto: AP/Martin Meissner

Am Ende wären sie bei Bayer 04 vermutlich heilfroh gewesen, wenn es nach dem Spiel gegen Hoffenheim wieder ums Phantomtor aus dem Hinspiel gegangen wäre. Aber das interessierte, wenn überhaupt, nur am Rande. Nach dem 2:3 der Werkself stand die andauernde Leverkusener Krise ganz klar im Fokus, schließlich war das erste eigens proklamierte Endspiel ergebnistechnisch im Fiasko geendet. Immer stärker im Fokus: Trainer Sami Hyypiä.

"Ich habe keine Erklärung, warum wir in der ersten Halbzeit so schlecht gespielt haben", sagte Hyypiä. "Wir hatten einen Spielplan, aber zum Fußball gehören eben auch Einstellung und Einsatz." Die wie auch sämtliche Spielkultur ließen seine Mannen über weite Strecken vermissen. Die Ratlosigkeit hatte Hyypiä indes nicht exklusiv, sie nimmt immer größeren Raum in der BayArena ein. "Es ist frustrierend", sagte Leverkusens Kapitän Simon Rolfes.

Bayer wartet weiter auf den Umschwung bei den Ergebnissen. Auf den Umschwung in der Leistung. Auf den Umschwung bei allem. Das Problem: Die Zeit läuft dem Werksklub beim Warten davon. Die Champions-League-Felle drohen davonzuschwimmen. Von Hyypiä werden Lösungen erwartet — nicht erst seit gestern, aber seit gestern umso mehr. Er muss den großen Befreiungsschlag landen, aber er muss erstmal die Ecke finden, aus der dieser kommen soll.

"Wenn der Verein nicht sagt, ich kann zu Hause bleiben, bin ich um 10 Uhr beim Training", sagte Hyypiä am Abend auf die Frage, wie er seine persönliche Situation einschätze. Und er sprach von Hilfe, die auch er brauche, in dieser Situation. Rolfes sagte: "Wir müssen gemeinsam da rauskommen. Der Trainer hat Verantwortung. Wir Spieler haben Verantwortung. Da kann sich keiner ausnehmen."

Was viele Beobachter erschreckt, ist die spielerische Armut, gegen die die Verantwortlichen seit Wochen kein Gegenmittel finden. Überraschungseffekte oder gar Vertrauen in erfolgsversprechende Kombinationen sind längst Fehlanzeige. Die Zeit zum Analysieren und Durchatmen ist in dieser Englischen Woche nun aber ziemlich knapp. Schon übermorgen geht es für die Werkself in Augsburg weiter, am Samstag steht das Heimspiel gegen Schlusslicht Braunschweig an. Vier Punkte sind da nach menschlichem Ermessen minimum Pflicht. Für Bayer. Für Hyypiä.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort