Bayer Leverkusen Bayer 04 will gegen Paris seine Lernfähigkeit nachweisen

Leverkusen · Zwei Jahre nach den hilflosen Auftritten gegen Barcelona soll in PSG heute der große Favorit eine selbstbewusstere Werkself erleben.

Bayer-Gegner Paris St. Germain im Porträt
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Champions League. Achtelfinale. Auf der einen Seite Bayer 04. Auf der anderen Seite der große Favorit mit den Weltstars in seinen Reihen. Die Konstellation, der sich die Werkself vor dem heutigen Hinspiel gegen Paris St. Germain gegenübersieht, ist für sie keine Unbekannte. Im Gegenteil. Alles schon mal da gewesen. 2012. Im Februar. Nur, dass der Gegner damals FC Barcelona hieß. Die beste Mannschaft der Welt. Und Bayer 04? Wurde nach dem 1:3 im Hinspiel für eine passive, defensive, ängstliche Taktik kritisiert. Und für die peinliche Posse um den in der Halbzeitpause ausgetragenen Kampf um das Trikot von Lionel Messi.

Diesmal soll alles anders, alles besser werden. Davon geht zumindest Bayers Kapitän Simon Rolfes aus. "Ich denke, dass wir der Herausforderer sind. Ein selbstbewusster Herausforderer. Dass Paris Favorit ist, soll uns nicht stören", sagte Rolfes gestern. Seine Mitstreiter und er stehen vor der kniffligen Aufgabe, über 90 Minuten die richtige Balance zwischen mutigem Spielvortrag und defensiver Absicherung zu finden. Ein Verkriechen im Schneckenhaus der eigenen Hälfte erhöht weder die Erfolgschancen noch findet es Akzeptanz bei den eigenen Fans. Und die spielen eine wichtige Rolle, wie Sami Hyypiä klarstellt. "Wir brauchen die Fans von der ersten bis zur letzten Minute. Wir müssen ihnen aber auch etwas zurückgeben", sagte der Leverkusener Trainer. Was er darunter versteht, ist ebenso klar: "Wir müssen an unser Limit gehen, wenn wir etwas von diesem Spiel haben wollen", sagte der Finne.

Ein klein wenig spekulieren sie bei Bayer 04 auch darauf, dass PSG seinen deutschen Gegner ein bisschen unterschätzt. Das eigene Selbstverständnis sieht für die Millionen-Truppe ja auch eher ein Kräftemessen mit Kalibern wie Real Madrid, dem FC Barcelona oder Chelsea London vor. Bayer Leverkusen soll da eher eine ausgeloste Zwischenetappe sein auf dem Weg zu mehr. "Ich kann nicht kontrollieren, ob sie uns unterschätzen. Ich hoffe es", sagte Hyypiä.

Genauso hofft Bayers Trainer, dass es seinen Profis gelingt, Zlatan Ibrahimovic in den Griff zu bekommen. Emir Spahic gab nach seinen muskulären Problemen aus dem Schalke-Spiel jedenfalls rechtzeitig Grünes Licht für diese Mission. Der Bosnier soll Ibrahimovic mit seiner Erfahrung und im Verbund mit Ömer Toprak beikommen. Wobei Hyypiä ganz Realist ist, wenn es um die Frage geht, ob man "Ibrakadabra" hundertprozentig ausschalten könne. "Zlatan ist einer der besten Spieler der Welt. Man kann perfekt gegen ihn spielen, und dann schießt er doch ein Wundertor", sagte Hyypiä. All zu viel Spezielles wollten Hyypiä und sein Trainerteam in die Vorbereitung auf das erste Duell mit PSG indes nicht einstreuen. Denn: "Es ist egal, ob man gegen Viktoria Köln oder Paris St. Germain spielt — die Vorbereitung und die Mentalität müssen immer gleich sein", teilte der Bayer-Trainer mit.

Neben Spahic konnte auch Stefan Reinartz gestern das komplette Mannschaftstraining absolvieren. Zudem kehrt Sidney Sam in den Kader zurück. Fehlen werden Emre Can (dritte Gelbe Karte) sowie Eren Derdiyok (Muskelfaserriss) und Robbie Kruse (Kreuzbandriss).

(RP)
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