Bayer Leverkusen "Erfrischender" Mehmedi nimmt den Konkurrenzkampf an

Leverkusen · Nach guter Hinrunde kam der Schweizer in der Rückserie bei der Werkself kaum noch zum Einsatz. Er übte Kritik, reflektierte sich aber auch selbst und wagt nun einen Neuanfang in Leverkusen. Von Roger Schmidt gibt es Lob: "Man sieht es - Admir ist gut drauf."

 Macht einen guten Eindruck: Admir Mehmedi

Macht einen guten Eindruck: Admir Mehmedi

Foto: KSmedianet

Admir Mehmedi kennt das Geschäft. Er weiß, dass im Fußball nichts unmöglich ist. Noch ist das Transferfenster bis Ende des Monats geöffnet. Noch sollte man niemals nie sagen. Die Antwort des Schweizers auf die Frage nach seiner Zukunft klingt allerdings ziemlich eindeutig. "Ich denke, dass ich in Leverkusen bleibe", sagt der 25-Jährige.

In seinen Worten schwingt viel Optimismus mit. Mehmedi verlässt lächelnd den Trainingsplatz, vermittelt den Eindruck, wieder Spaß am Fußball zu haben. Die Freude an seiner Arbeit schien vor allem zum Ende der Rückrunde etwas gelitten zu haben. Seit März war Mehmedi nur noch Reservist. Der Frust über seine Nicht-Berücksichtigung für die Startelf trotz zeitweise akuter Personalnot saß tief, was er zum Saisonende auch öffentlich kundtat.

Der Stürmer schien keine Zukunft mehr bei Bayer 04 zu haben. Er verabschiedete sich zur Europameisterschaft - Ende offen. Knapp fünf Trainingswochen später sieht die Welt wieder ganz anders aus. Der Nationalspieler greift an und glaubt fest daran, das Leverkusener Spiel in Zukunft wieder öfter bereichern zu können. Nach dem bisherigen Verlauf der Vorbereitung sieht er sich jedenfalls auf dem richtigen Weg. "Ich habe gut trainiert und in den Testspielen auch gespielt. Ich bin zufrieden und denke, dass ich auch während der Saison meine Chance bekommen werde", sagt Mehmedi.

Er weiß, dass zunächst einmal nur er dafür verantwortlich ist, ob er spielt oder nicht. Im deutlich breiter besetzten Kader wird für ihn der Kampf um die Plätze aber nicht einfacher. Auftritte wie jüngst beim Test in Offenbach, als Mehmedi das 2:1-Siegtor gelang, bestärken den Offensivmann, der in der vergangenen Hinrunde unter anderem fünf Champions-League-Treffer erzielte, den Konkurrenzkampf anzunehmen. Ganz gleich, auf welcher Position - Mehmedi will es nehmen wie es kommt. Er ist motiviert. Und: drei Kilogramm leichter. "Ja, ich habe tatsächlich etwas abgenommen", bestätigt er schmunzelnd. "Das war schon vor der EM. Ich fühle mich jetzt fitter, spritziger, besser. Hoffentlich hilft das auch meinem Spiel."

Roger Schmidt betont, dass "jeder die gleiche Chance hat, sich ins Team zu spielen" und sieht den 25-Jährigen auf dem richtigen Weg. "Man sieht es. Admir ist gut drauf, nicht nur wegen seiner Tore in den Testspielen. Sein Auftreten ist sehr erfrischend", findet der Coach. "Das ist das, was wir alle wollen, dass er wieder in die Verfassung der zurückliegenden Vorrunde kommt. Im Moment bewegen wir uns genau in diese Richtung."

Es gebe überdies genügend Beispiele von Spielern, die nach einem Wechsel eine eher mäßige erste Saison hatten. "Das erste Jahr ist häufig schwierig. Ich will nicht immer das Beispiel Robert Lewandowski nennen, aber letztlich passt es ganz gut. Er war in Dortmund auch anfangs Einwechselspieler, jetzt zählt er zu den Besten der Welt", sagt Schmidt.

Mehmedi glaubt an seine Chance. "Der Trainer kennt meine Qualitäten. Wenn ich mich anbiete, werde ich sicher meine Einsätze bekommen."

(RP)
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