Bayer Leverkusen Fans klettern über Stadionzaun — Hooligan-Krawalle vor dem Spiel

Leverkusen/Köln · Die Polizei hat am Freitagabend offenbar eine Massenschlägerei zwischen Hunderten von Hooligans von Bayer Leverkusen und dem 1. FC Köln verhindert. Auch unmittelbar vor dem Spiel kam es zu Ausschreitungen, als FC-Fans versuchten, das Stadion zu stürmen. Nach dem Derby blieb es vergleichsweise ruhig.

Bayer Leverkusen gegen 1. FC Köln: Polizei überwacht Derby
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Polizei überwacht Derby Leverkusen gegen Köln

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Kurz vor dem Derbystart in Leverkusen bekam die Polizei am Samstagmittag alle Hände voll zu tun. Sie nahm hunderte Kölner Fans am Leverkusener Hauptbahnhof in Empfang. Von dort wurden sie zum Stadion eskortiert.

Dort musste die Polizei eingreifen, als Fans versuchten, in das Stadion zu gelangen. Einigen FC-Anhängern war das auch gelungen. Sie waren über den Zaun in den Gästeblock geklettert. Die Beamten mussten auch Schlagstöcke einsetzen.

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Die Polizei war mit mehreren Hundertschaften im Einsatz, um für Ruhe zu sorgen. Hubschrauber beobachteten die Lage aus der Luft. Bereits seit Mitternacht wurde das Stadion vom Bayer-Sicherheitsdienst bewacht.

Eine Stunde nach Abpfiff blieb es vergleichsweise ruhig. Offenbar hatte auch das deutliche Ergebnis von 5:1 für Bayer die aufgeheizte Stimmung gedämpft. Die Polizei zeigte sich mit dem Verlauf zufrieden. "Aufgrund der konsequenten Trennung der beiden Fanlager ist es uns gelungen, Ausschreitungen zu verhindern", erklärte Einsatzleiter Hans-Dieter Husfeldt.

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Die Vorfälle nach Ende des Spiels blieben demnach im üblichen Rahmen. Einige Fans brannten auf Höhe der Bismarckstraße Rauchfackeln ab. An einer Wupperbrücke in Stadionnähe nahm die Polizei einige Fans fest, die aus dem Gästeblock gekommen waren. Anderthalb Stunden nach Spielende verzögerte sich die Abfahrt eines Entlastungszugs nach Köln. Zunächst hieß es, einige Anhänger seien über die Gleise gelaufen, später teilte die Polizei mit, ein technischer Defekt habe die Verspätung verursacht.

Im Kölner Hauptbahnhof kam es nach Polizeiangaben zudem zu einer Auseinandersetzung zwischen Leverkusener Fans mit einer Gruppe, die sich auf einem Junggesellenabschied befand. Die Schlägerei wurde durch das Einschreiten der Bundespolizei beendet. Ein Strafverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung wurde eingeleitet.

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Bereits im Vorfeld des sogenannten Risikospiels hatte Bayer 04 erklärt, strengere Einlasskontrollen durchzuführen. Die Führung des Vereins hatte zudem angekündigt, Personen mit einem Stadionverbot zu belegen, sofern sie die Einlasskontrollen fotografieren würden.

Bereits am Vorabend des Derbys war die Polizei im Einsatz. In einer Kölner Kneipe setzten die Beamten rund 100 Kölner FC-Hooligans in einer Kneipe in Köln fest, zeitgleich wurden rund 100 weitere Gewalttäter aus Leverkusen an der Fahrt zu der verabredeten Auseinandersetzung gehindert.

In Köln stellte die Polizei Schlagwaffen und Sturmmasken sicher und nahm die Personalien auf. Nach WDR-Informationen handele es sich bei den Angetroffenen sowohl um Hooligans als auch um Mitglieder von Ultragruppierungen des FC. Bei dem Spiel selber bietet die Polizei fünf Hundertschaften auf.

(US)
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