Bayer Leverkusen Gestatten: Joel Pohjanpalo, genannt "Danger"

Leverkusen · Der 21-Jährige hat in Mönchengladbach mit seinem zweiten Ballkontakt das erste Leverkusener Tor der Saison erzielt. Im gleichen Stadion trifft er morgen Abend mit Finnland auf Deutschland - und damit auf fünf Teamkollegen von Bayer 04.

Joel Pohjanpalo:  Der finnische Torjäger bei Bayer 04 Leverkusen
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Das ist Joel Pohjanpalo

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Foto: dpa, mjh jai

Seinen Spitznamen hat Joel Pohjanpalo spätestens seit dem Trainingslager in Österreich weg. Entstanden ist er zunächst aufgrund seiner optischen Ähnlichkeit mit dem Schauspieler Max von der Groeben, der in den "Fack ju Göthe"-Filmen Daniel "Danger" Becker spielt. Das englische Wort für Gefahr ist inzwischen allerdings längst aus einem anderen Grund der Kosename des 21-jährigen Finnen: Wenn er im Strafraum auftaucht, ist Gefahr im Verzug.

Das hat auch die Defensive von Borussia Mönchengladbach bemerkt. Sie hatten den zwei Minuten vorher eingewechselten Pohjanpalo offenbar noch nicht auf dem Radar - und prompt traf er zum Ausgleich. Der Joker hat gestochen. Bei den Fans der Werkself ist der Angreifer beliebt. In den Vorbereitungsspielen hinterließ er einen positiven Eindruck.

Mit 18 Jahren verließ Pohjanpalo im 2013 seine finnische Heimat Richtung Bayer 04 - auf Leihbasis. Dort wurde er umgehend weiterverliehen an den Zweitligisten VfR Aalen, wo er nach einigen Kurzeinsätzen zum Stammspieler wurde. Fünf Tore in 22 Spielen stehen in der Statistik. Leverkusen sicherte sich eine mit einem Vertrag bis 2018 verbundene Kaufoption und zog diese. Anschließend ging es für zwei weitere Jahre zu Fortuna Düsseldorf. In der Landeshauptstadt hinterließ der Stürmer zumindest auf dem Platz einen guten Eindruck: 55 Einsätze, 13 Tore.

Negativ fiel er indes im März 2016 auf, als er Mitten im Abstiegskampf bis in die frühen Morgenstunden das Düsseldorfer Nachtleben genoss - nach der 0:1-Niederlage der Fortuna gegen den Karlsruher SC. Die Reaktion folgte prompt: eine Woche Freistellung und eine Geldstrafe "in empfindlicher Höhe", wie es in einer Pressemitteilung des Vereins hieß.

Doch das ist Vergangenheit. Der Finne hat eine positive Entwicklung genommen. Er will sich im Kader der Werkself durchsetzen und wird eine Chance bekommen. Ein Transfer in diesem Sommer ist vom Tisch. Auch Trainer Roger Schmidt scheint Gefallen an dem 21-Jährigen gefunden zu haben: "Er ist noch jung, er ist ein Strafraumspieler. Wir werden ihn weiterentwickeln." So ein Tor zum Auftakt sei für das Selbstvertrauen "perfekt", sagte er nach der Partie in Mönchengladbach, die indes 1:2 verloren ging.

Für Pohjanpalo spricht, dass er derzeit der einzige fitte Mittelstürmer im Kader ist. Kevin Volland kann diese Rolle zwar auch ausfüllen, ist aber am stärksten, wenn er aus der Tiefe kommen kann - und Hakan Calhanoglu überzeugte am Samstag nicht in der Rolle des klassischen "Neuners", die er abwechselnd mit Volland einnahm. Stefan Kießling ist auf dem langen Weg der Genesung von seinen chronischen Hüft- und Rückenproblemen, inklusive Trainingsrückstand. Chicharito wird wegen seines Handbruches wohl nicht allzu lange ausfallen. Pohjanpalo hat aber gezeigt, dass er eine Alternative sein kann. Morgen hat er erneut in Mönchengladbach beim Länderspiel Deutschland gegen Finnland die Gelegenheit, für "Danger" im Strafraum zu sorgen - so wie Kevin Volland auf der Gegenseite wohl auch. Sport Seite

(RP)
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