Bayer Leverkusen Topraks Treffen mit der Zukunft

Leverkusen · Der türkische Nationalspieler Ömer Toprak trifft morgen mit Bayer 04 auf seinen künftigen Arbeitgeber Borussia Dortmund. Sein Ziel sollte sein, die heimstarke Tuchel-Elf nicht ins Rollen kommen zu lassen.

Im Hinspiel hatten Ömer Toprak (l.) - hier im Duell mit Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang - und seine Teamkollegen den BVB-Sturm über weite Strecken im Griff. Die Partie endete 2:0 für die Werkself.

Im Hinspiel hatten Ömer Toprak (l.) - hier im Duell mit Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang - und seine Teamkollegen den BVB-Sturm über weite Strecken im Griff. Die Partie endete 2:0 für die Werkself.

Foto: imago

Die Profis von Bayer 04 erwartet morgen eine echte Herkulesaufgabe. Ab 15.30 Uhr ist die Werkself zu Gast beim Tabellendritten Borussia Dortmund. Eine Auswärtsfahrt, die sich für die Bundesligisten zuletzt nicht wirklich lohnte. 31 Heimspiele in Folge ist das Team von Trainer Thomas Tuchel inzwischen in der Liga ungeschlagen, 25 davon gewann der BVB - Vereinsrekord. Um dieser Serie ein Ende zu setzen, wird es auch auf einen Mann ankommen, der in der kommenden Saison selbst regelmäßig in der Dortmunder Arena auflaufen wird: Ömer Toprak. Der Innenverteidiger wird Leverkusen im Sommer nach sechs Jahren bei der Werkself in Richtung BVB verlassen. Seine Aufgabe wird es unter anderem sein, Borussias besten Torschützen Pierre-Emerick Aubameyang in Schach zu halten.

Dass das eine große Herausforderung wird, sollte spätestens seit vergangener Woche wieder klar sein. Beim 3:0-Erfolg der Schwarz-Gelben in Freiburg hatte Aubameyang einen Doppelpack erzielt und so seine rund 500-minütige Torflaute beendet. Derzeit liefert er sich mit Münchens Robert Lewandowski ein packendes Duell um die Torjägerkrone der Bundesliga: Beide stehen bei 19 Treffern. Im Hinspiel hatten Toprak und seine Teamkollegen den pfeilschnellen Angreifer des BVB allerdings größtenteils im Griff. Am Ende stand ein verdienter 2:0-Triumph für den Werksklub.

"Ich möchte hier wirklich einen guten, erfolgreichen Abschluss haben", hatte Toprak im Trainingslager in Orlando gesagt und so seinen Abschied aus Leverkusen verkündet. Erfolgreich war zumindest der Start ins letzte halbe Jahr für Bayers Vize-Kapitän. Beim 3:1-Auftaktsieg im Januar gegen Hertha BSC Berlin erzielte der 25-fache türkische Nationalspieler sogar sein erstes Saisontor. Sein Versprechen, bis zum Schluss alles für den Klub geben zu wollen, schien er auch in den folgenden Partien nachzukommen - allerdings mit unterschiedlichem Erfolg. Vor allem gegen Atlético Madrid wurden dem 1,87 Meter großen Verteidiger deutlich die Grenzen aufgezeigt.

Nichtsdestotrotz wird sich Toprak bei seinem künftigen Arbeitgeber wieder von der besten Seite präsentieren wollen. Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc hatte nach Bekanntgabe des Wechsels zu den Westfalen Anfang Februar gesagt: "Ömer Toprak ist ein starker, international erfahrener Innenverteidiger mit hoher Führungsqualität." Und auch Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler lobte den ligaweit geschätzten Abwehrspieler über den grünen Klee, beschrieb ihn als "tollen Jungen" mit "tollem Charakter". Dass der Innenverteidiger sich vor dem Duell beim BVB noch selbst äußern wird, scheint indes ausgeschlossen. Und auch aus Dortmund ist keine Stellungnahme mehr zu erwarten. Da sich Toprak "voll auf seine Aufgabe in Leverkusen" konzentrieren wolle, werde sich der BVB bis zum Saisonende "aus Respekt vor dem Ligakonkurrenten" nicht mehr zum Sommerzugang äußern.

Hoffnung auf einen Sieg des Werksklubs macht die Auswärtsbilanz der vergangenen Jahre. Gleich drei Mal gewann Bayer 04 seit der Saison 2010/2011 in Dortmund - so oft wie kein anderes Team der Liga. Toprak würde sich wohl nicht beklagen, sollte Bayer 04 den BVB noch einmal überraschen können. Zumindest in dieser Saison.

(sb)
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