Bayer Leverkusen Schmidts offensive Planspiele

Leverkusen · Kevin Volland ist für das heutige Heimspiel gegen den Hamburger SV noch keine Option. Bei Chicharito hingegen ist Bayers Trainer optimistisch. Für die Wahl seiner Offensivpartner hat der 49-Jährige eine gute Auswahl an Alternativen.

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Das ist Roger Schmidt

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Foto: AFP/PATRICIA DE MELO MOREIRA

In der Wahrnehmung scheint die Auftaktniederlage gegen Borussia Mönchengladbach wie weggeblasen. Zumindest machte Roger Schmidt das 1:2 selbst nicht mehr zum Thema. Leverkusens Trainer blickte vielmehr euphorisch nach vorne. "Wir trainieren seit Anfang Juli, schreiben jetzt September und haben erst einmal in der Liga gespielt. "Wir freuen uns, endlich richtig loslegen zu können", sagt der 49-Jährige.

Die heutige Partie gegen den Hamburger SV (15.30 Uhr) in der ausverkauften BayArena ist der Start in die Englischen Dauerwochen mit zunächst sieben Spielen in 21 Tagen. Eine Situation, die für Schmidt in seiner dritten Spielzeit unterm Bayer-Kreuz nicht mehr neu ist. Die Vorzeichen, unter denen er diese intensiven Wochen angehen kann, muten indes ungleich komfortabler an.

Schmidt warnt nicht ohne Grund vor dem HSV

Dass Schmidt vor einem HSV warnt, "der sich gut verstärkt hat und uns alles abverlangt", sagt der 49-Jährige mit dem Verweis auf die zurückliegenden engen Duelle nicht ohne Grund. Im Hier und Jetzt aber gibt es für den Coach weiter keine Notwendigkeit, sich mit Vergangenem allzu lange aufzuhalten. Von den 19 Spielern auf Länderspielreisen kehrte einzig Vladlen Yurchenko mit einer schwerwiegenderen Verletzung zurück (Haarriss im Wadenbein). Robbie Kruse ist krank. Der Rest ist einsatzbereit.

Schmidt weiß um die eigene spielerische Stärke - und die will man selbstbewusst dem Gast aufzwingen, und nicht umgekehrt.

Vor allem die Tatsache, dass Chicharito nach seiner Handverletzung entgegen aller Befürchtungen wohl wieder stürmen wird, stimmt ihn optimistisch. "Er konnte im Training voll mitmachen. So wie ich Chicha erlebt habe, gehe ich davon aus, dass er einsatzfähig ist", sagt der Trainer.

Für Kevin Volland kommt das HSV-Spiel indes zu früh. Eine baldige Rückkehr von Stefan Kießling in den Kader hält Schmidt für denkbar. Zum ersten Mal konnte der Angreifer wieder eine gesamte Woche mit der Mannschaft trainieren. "Die Tendenz ist positiv. Es war die beste Trainingswoche für ihn, seit er wieder dabei ist", entgegnete der Coach.

Als Ersatz für Volland kommt der 32-Jährige freilich noch nicht in Frage. Eile ist auch nicht geboten, Schmidt hat reichlich Alternativen in seinem Kader - nicht nur, was die Zahl der Spieler angeht, sondern auch deren Einsatzmöglichkeiten.

Beispiel Admir Mehmedi, der auf dem Weg zurück zu alter Stärke ist. Auch Schmidt hofft darauf, der den 25-Jährigen in den höchsten Tönen lobt. Der Schweizer kehrte mit viel Selbstvertrauen nach einer starken Leistung und einem sehenswerten Tor beim 2:0 gegen Portugal von seiner Länderspielreise zurück. "Admir hat die Vorbereitung genutzt und ist für uns ein wertvoller Spieler", betont sein Trainer.

Das klang vor wenigen Wochen noch etwas anders. Da schwang viel Unzufriedenheit von beiden Seiten mit. Sogar eine Trennung stand im Raum. "Wir hatten Gespräche, einige waren schwierig", erinnert sich Schmidt. "Aber Admir hat sich entschieden, die Herausforderung bei uns anzunehmen, und darüber bin ich sehr froh." Gut möglich, dass der Offensivmann sich gegen Hamburg von Beginn an beweisen darf - und anstelle von Hakan Calhanoglu in die Startelf rückt.

Zu den positiven Nachrichten dieser Woche gesellte sich die der Genesung von Kapitän Lars Bender. "Er macht einen fitten und beweglichen Eindruck", findet Schmidt - was schwer danach klingt, dass Bender sich heute in der Anfangsformation neben Kevin Kampl wiederfindet - und Charles Aránguiz eine Pause erhält, der erst im Laufe des Freitags aus Chile zurückkehrte.

(RP)
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