Bayer Leverkusen Bayers Plan mit Papadopoulos

Leverkusen · Warum Schalkes Innenverteidiger Kyriakos Papadopoulos den Kader von Trainer Roger Schmidt abrunden würde.

Bayer Leverkusen ist an einer Ausleihe von Kyriakos Papadopoulos interessiert.

Bayer Leverkusen ist an einer Ausleihe von Kyriakos Papadopoulos interessiert.

Foto: ap, Martin Meissner

Sollte es Bayer 04 gelingen, Papadopoulos auf Leihbasis von Schalke in die BayArena zu lotsen, würde man damit quasi eine Enttäuschung korrigieren, die man im Sommer 2013 hatte hinnehmen müssen. Damals war man sich einig mit Papadopoulos' griechischem Landsmann Sokratis von Werder Bremen. Doch einen im Überschwang dieses Coups medial getätigten Vorfreude-Vorstoß nutzte Dortmund, um dazwischenzugrätschen und den Innenverteidiger seinerseits zu verpflichten.

Sokratis Papastathopoulos (der Dortmunder) und Kyriakos "Papa" Papadopoulos (der Schalker) sind ähnliche Spielertypen: Beide sind physisch stark, schnell, sie verteidigen vorwärts, und "Papa" ist wohl noch stärker im Kopfballspiel einzuschätzen. Offiziell hüllen sich die Verantwortlichen des Werklubs hinsichtlich eines Leihgeschäfts in Schweigen, doch ein Bemühen ist vorhanden. Und dass sie von den Qualitäten Papadopoulos' überzeugt sind, ist verbrieft. Bevor der 22-Jährige 2010 für zwei Millionen Euro nach Gelsenkirchen wechselte, hatte man sich auch in Leverkusen intensiv mit ihm beschäftigt. Und was der Hüne anschließend im Schalker Dress ablieferte, bestätigte die Kaderplaner bei Bayer 04 in ihrer positiven Bewertung. Schnell entwickelte sich der Innenverteidiger zum Shootingstar. Als er 2012 zudem eine gute EM spielte, flatterte S 04 ein Angebot von Zenit St. Petersburg über 20 Millionen Euro auf den Tisch. Auch das Interesse englischer Klubs sickerte immer wieder durch. Kurzum: Papadopoulos war finanziell für Bayer 04 unerreichbar geworden.

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Doch dann schlug das Verletzungspech zu. Knieverletzungen warfen den Griechen zurück. In den vergangenen beiden Bundesligaspielzeiten kam er nur auf 14 Einsätze. Nun kämpft er sich wieder heran, braucht Spielpraxis. Doch gerade damit sieht es auf Schalke schlecht aus. Schließlich haben die Königsblauen in Weltmeister Benedikt Höwedes, Joel Matip, Felipe Santana, Kaan Ayhan und Jan Kirchhoff fünf weitere Innenverteidiger. Deswegen soll Papadopoulos einer einjährigen Ausleihe zu Bayer 04 nicht abgeneigt sein. "Wenn ein Spieler kommt und sagt, er sehe bei uns keine Perspektive zu spielen, muss man eine Lösung finden", sagt Schalkes Trainer Jens Keller.

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Im System von Roger Schmidt hätte eine Innenverteidiger-Duo Ömer Toprak/Kyriakos Papadopoulos den Vorteil, als Folge des Pressings der Werkself zu erwartende 1:1-Situationen jeder für sich lösen zu können. Neuzugang Tim Jedvaj hätte so Zeit, sich in Ruhe an die Bundesliga zu gewöhnen, und bei Emir Spahic und Philipp Wollscheid könnte das Thema Schnelligkeit als hoch stehende Abwehrspieler eben zum Problem werden.

(RP)
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