Bayer Leverkusen Boenisch kämpft um den Platz hinten links

Leverkusen · Ist Wendell fit, ist der Brasilianer als Außenverteidiger bei Bayer 04 gesetzt. Dahinter will Sebastian Boenisch seine Chance nutzen. Ein Wechsel kommt für ihn nicht in Frage.

Bayer 04 Leverkusen: Sebastian Boenisch kämpft um den Platz hinten links
Foto: ksmedianet

Es gibt im Moment kaum eine Position bei Bayer Leverkusen, die sicherer besetzt ist als die auf der Linksverteidigerposition. Dort gilt der 22-jährige Wendell als unumstrittener Stammspieler. Der hatte in seinem ersten Jahr in Leverkusen 26 Bundesliga-Einsätze - nach dem 13. Spieltag spielte er in allen Partien über 90 Minuten, lieferte ein Tor und zwei Vorlagen - dazu kommen drei Partien im DFB-Pokal und fünf in der Champions League. Eine Diskussion um seine Person gibt es nicht - um den Platz dahinter allerdings schon.

Dort kämpfen Sebastian Boenisch und Konstantinos Stafylidis um die Gunst des Trainers und möglicherweise um den "einen" weiteren Platz auf dieser Position. Denn unwahrscheinlich ist, dass Bayer 04 mit drei Linksverteidigern in die neue Saison gehen wird.

Bisher ließ sich Roger Schmidt noch nicht in die Karten schauen. Der 48-Jährige wollte insbesondere das Trainingslager in Zell am See dazu nutzen, sich von allen Spielern ein Bild zu machen. Jeder sollte in den intensiven Einheiten und Testspielen die Möglichkeit bekommen, sich zu zeigen. Das gilt auch für Mittelfeldspieler Seung-Woo Ryu, über dessen Verbleib demnächst ebenso entschieden wird. In den Gesprächen wird es darum gehen, den Spielern ihre Perspektiven bei Bayer aufzuzeigen. Sollte der erhoffte Transfer mit Charles Aránguiz realisiert werden, würde der Konkurrenzkampf im Mittelfeld weiter zunehmen. Für einen jungen Spieler wie Ryu könnte das bedeuten, dass über eine erneute Ausleihe nachgedacht wird. Auch im Fall des 22-jährigen Stafylidis, für den sicher Alter und Entwicklungsfähigkeit sprechen, wird man im Sinne des Spielers eine Entscheidung treffen.

Sebastian Boenisch hat beiden einiges an Erfahrung voraus. Für ihn sprechen 116 Bundesliga- und 14 Nationalmannschaftseinsätze. Einen gestandenen Profi wie ihn im Team zu haben, könnte noch wertvoll sein. Der 1,91 Meter große Linksfuß kündigte an, den Konkurrenzkampf anzunehmen. "Meine Rückrunde war sicher nicht befriedigend, aber ich möchte angreifen", erklärte er gegenüber der RP.

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Zu Beginn der letzten Saison war der polnische Nationalspieler noch gesetzt. Eine Achillessehnenverletzung bremste ihn aus. Zwischenzeitlich lief ihm Wendell den Rang ab. An einen Abgang verschwendet Boenisch, der noch ein Jahr Vertrag hat, aber keine Gedanken. Der Abwehrspieler, der unlängst Vater eines Sohnes wurde, fühlt sich wohl in Leverkusen. "Klar gab es Anfragen, aber ein Wechsel ist kein Thema", sagte er. "Der Trainer hat mir gesagt, dass er auf mich setzt. Und ich gebe alles, um ihm die Entscheidung so schwer wie möglich zu machen."

Der Deutsch-Pole will bereit sein, wenn er die Chance erhält. Dass sie kommt, davon ist in einer langen Saison mit drei Wettbewerben auszugehen. Wie man sie nutzen kann, hat Roberto Hilbert in der zurückliegenden Spielzeit gezeigt.

Testspiel: Heute Abend bestreitet die Werkself ihren vorletzten Test gegen den spanischen Erstligisten UD Levante (18.30 Uhr, Belkaw-Arena, Bergisch Gladbach).

(RP)
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