Bayer Leverkusen Das Rätsel um Heung-Min Son

Leverkusen · Die Leistungen des Südkoreaners ließen in den ersten Pflichtspielen zu wünschen übrig. Trainer Roger Schmidt lobt Sons Trainingsleistungen, hätte aber formstarke Alternativen für die Startelf in der Hinterhand.

Das ist Heung-Min Son
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Wenn Heung-Min Son fit ist, spielt er in der Regel auch. Egal, ob der Südkoreaner gerade erst von einer seiner Länderspielreisen nach Asien zurückgekehrt ist oder ein Muskel ein wenig zwickt, Bayer-Trainer Roger Schmidt baut auf den 23-Jährigen. In 42 Pflichtspielen war Son in der vergangenen Spielzeit in drei Wettbewerben für Leverkusen am Ball - nur fünf Mal als Einwechselspieler, traf dabei 17 Mal ins Tor. Also verwunderte es keineswegs, dass Schmidt seiner Nummer sieben, die im Pokal gegen Lotte noch gesperrt war, auch in den Pflichtspielen gegen Hoffenheim und Lazio Rom sein Vertrauen schenkte. Ob Son aber auch morgen bei Hannover 96 (15.30 Uhr) in der Startelf steht, ist fraglich. Denn: Die Leistungen des Flügelspielers ließen in beiden Partien stark zu wünschen übrig - und im Hintergrund scharren zwei Spieler gewaltig mit den Hufen.

Trainer Schmidt erklärt: "Sonny hat von Anfang an gespielt, weil er eigentlich in einer sehr, sehr guten Verfassung ist und im Training einen Top Eindruck macht – so hat er sich die Einsätze verdient." In der Liga gegen Hoffenheim nahm ihn der Coach dann aber nach 64 Minuten vom Feld, im Play-off-Hinspiel bei Lazio Rom hatte Schmidt zur Halbzeit bereits genug gesehen und wechselte Son aus. "Die Spielleistung hat nicht Hundertprozentig zu dem gepasst, was er vorher im Training gezeigt hat und deshalb wurde er dann rausgenommen", sagt Schmidt, der somit vor einem Rätsel steht. Dabei muss sich der Trainer im Prinzip keine Sorgen machen: Gegen Hoffenheim kam Julian Brandt ins Spiel, erzielte den Siegtreffer. In Rom brachte Admir Mehmedi, der auch gegen die Badener bereits eine gute Partie als Einwechselspieler gemacht hatte, Schwung ins Spiel.

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Somit hätte Schmidt guten Grund, zumindest einem von beiden die Gelegenheit zu bieten, von Beginn an die linke Außenbahn zu beleben. "Man muss das immer wieder neu bewerten. Die beiden Einwechselspieler haben uns immer wieder sehr gut getan. Natürlich ist es so, wenn Sonny die Leistung nicht so auf den Platz bringen kann und wir entsprechende Alternativen haben, dass es für mich auch eine gute Möglichkeit ist, im Spiel Einfluss zu nehmen", sagt Schmidt.

Im Spiel – klingt also eher nicht nach einer Änderung der Startelf, die beim Bundesligastart und in Rom identisch war. Zumal Schmidt auch betont: "Die Spieler, die eingewechselt werden, sind auch die Spieler, die dann am Ende auf dem Platz sind, wenn es darum geht, ein Ergebnis nach Hause zu bringen. Wir haben bei Lazio das Spiel eigentlich auch so beeinflusst, dadurch dass wir in der Halbzeit gewechselt haben, so dass ein Sieg hätte herausspringen können." Und seinen südkoreanischen Dribbler mit Drang zum Tor lobt der Trainer ebenfalls: "Man legt bei der Bewertung von Sonny die Latte immer sehr hoch. Man darf nicht vergessen, dass er in wichtigen Spielen für uns immer wichtige Tore geschossen hat."

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Nun wird sich Schmidt die Frage stellen müssen, wann der Zeitpunkt erreicht ist, um anderen Spielern eine Chance einzuräumen. Denn Brandt und Mehmedi werden sich nur dann auf Dauer ruhig hinten anstellen und mit ihrer Jokerrolle zufrieden geben, wenn sie das Gefühl haben, dass jemand ihren Platz einnimmt, der nicht nur im Training sein Können zeigt. "Ich muss als Trainer den Gesamtkader bewerten, eine Startelf finden, mit der Gewissheit, das im Spiel noch einmal ändern zu können", sagt der Coach.

(erer)
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