Bayer Leverkusen Bayer-Defensive: Fünf sind einer zu viel

Leverkusen · Zugang Kyriakos Papadopoulos ist der fünfte Innenverteidiger im Kader des Bundesligisten. Zwei spielen, zwei sind als Ersatz eingeplant. Einer wird den Verein somit noch verlassen. Als heißester Kandidat gilt Philipp Wollscheid.

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Optimieren ist ein schönes Wort. Es ist positiv besetzt und drückt die Forderung oder den Wunsch nach einer Verbesserung aus. Mit diesem Wort beschreibt Roger Schmidt das Vorhaben, den Kader von Bayer 04 zu verändern, ihn einer Optimierung zu unterziehen. Eine qualitative Verbesserung erhofft sich der Trainer durch Kyriakos Papadopoulos.

Der Grieche, vom direkten Liga-Konkurrenten um europäische Plätze, FC Schalke 04, ausgeliehen, hat den Kampf um die beiden Plätze in der Innenverteidigung weiter zugespitzt. Neben dem 22-Jährigen buhlen Tin Jedvaj, Emir Spahic, Ömer Toprak und Philipp Wollscheid um eine der Positionen in der zentralen Abwehr. Jede Position doppelt und qualitativ adäquat zu besetzen, ist bei der dreifachen Belastung (Bundesliga, DFB-Pokal und europäischer Wettbewerb) nur logisch, doch fünf sind einer zu viel. Damit steht — aus Vereinssicht — erneut Optimierungsbedarf an. Doch wer muss gehen?

Tin Jedvaj wurde — wie Papadopoulos — ausgeliehen. Der 18-Jährige steht noch beim AS Rom unter Vertrag, bleibt bis 2016 in Leverkusen. Er soll, und könnte auch nicht, abgegeben werden.

Ömer Toprak gilt als gesetzt, soll den Abwehrchef geben. "Es gibt kaum einen schnelleren Innenverteidiger in der Liga als Ömer Toprak", sagt Rudi Völler. Gerade dieses Attribut dürfte dem gebürtigen Ravensburger im neuen Pressing-System mit hochstehenden Verteidigern von Roger Schmidt zugute kommen. Nach einem Muskelriss im Oberschenkel erkämpft sich Toprak derzeit die nötigen Grundlagen, um zum Ligastart wieder topfit zu sein.

Emir Spahic stieg etwas später in die Vorbereitung ein. Der Kapitän der bosnischen Nationalmannschaft hatte nach der WM Sonderurlaub. Der Vertrag des 33-Jährigen läuft nach der anstehenden Saison aus, ein Leihgeschäft käme somit nicht infrage. Der Berater von Spahic ließ bereits verlauten, dass der Abwehrspieler seinen Vertrag in Leverkusen erfüllen möchte. Ob Spahic aber eine Rolle als Nebendarsteller im Bayer-Ensemble auf Dauer akzeptiert, scheint fraglich. Bei einem lukrativen und sportlich reizvollen Angebot könnte sich die Lage noch ändern.

Philipp Wollscheid wird als heißester Kandidat für einen Wechsel gehandelt. "Es gibt Überlegungen, dass Philipp den Verein noch im Sommer verlässt", erklärt sein Berater Guido Nickolay im Gespräch mit unserer Redaktion. Derzeit würden Gespräche geführt: "Wir schauen uns die Situation genau an." Einen kolportierten Kontakt zum Hamburger SV wollte Nickolay nicht bestätigen. Der Vertrag des 25-Jährigen, der vor zwei Jahren aus Nürnberg kam, läuft noch bis 2017. Ein Leihgeschäft käme neben einem Verkauf daher auch in Betracht — und wäre für beide Seiten nach derzeitigem Stand womöglich die optimale Lösung.

(RP)
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