Die Mannschaft macht in diesen Wochen nicht den Eindruck, als ob sie sich mit unbändigem Willen der Gefahr stellt, in der kommenden Saison nicht in der Champions League spielen zu können. Aber provoziert man unbändigen Willen dadurch, dass im Verein im Angesicht der aufkommenden Krise flugs daran erinnert wurde, dass auch die Europa League ein Saisonziel war? Wirkt es motivierend, wenn die eigenen Chefs sagen, man habe in der Vorrunde halt ein bisschen zu oft gewonnen und durch die Niederlagen zu Beginn der Rückserie pendele man sich nun quasi im Normalzustand ein? Kitzelt man die letzte Leistung aus einem Angestellten, wenn der sich sicher sein kann, dass er den nächsten Anschlussvertrag schon bekommen wird? Wähnt sich ein Profi wirklich unter Druck, wenn er auch nach der x-ten schlechten Leistung in der Startelf bleiben darf?

Bayer 04 täte gut daran, mehr von seinen Angestellten in Fußballschuhen zu verlangen. Und dies auch öffentlich. Nur so kann man dem Vorwurf der Komfortzone entgegentreten. Dieser Komfortzone scheint es nämlich nach der Meinung vieler im Umfeld weiterhin blendend zu gehen.