Bayer Leverkusen Die ersehnte Rückkehr der zwei Sechser

Leverkusen · Mit Simon Rolfes und Gonzalo Castro stoßen zwei zentrale Mittelfeldspieler zum Kader hinzu. Die könnten gegen Hannover 96 gleich in der Startelf stehen. In der Länderspielpause hat Roger Schmidt an Bayers Schwächen gefeilt.

Bayer 04 Leverkusen: Simon Rolfes und Gonzalo Castro stoßen zum Kader hinzu
Foto: imago sportfotodienst

534 Bundesliga-Spiele hat Bayer Leverkusen beim Auftritt in Hannover (Morgen, 15.30 Uhr) mehr an Erfahrung im Kader. Simon Rolfes und Gonzalo Castro kehren nach überstandener Verletzungspause in die Mannschaft von Trainer Roger Schmidt zurück und sorgen für mehr Alternativen auf der zentralen Position im Mittelfeld.

Dort mangelte es der Werkself zuletzt oft an Spezialpersonal. Hakan Calhanoglu, Kyriakos Papadopoulos, Stefan Reinartz und Tin Jedvaj versuchten zeitweilig das Spiel der Werkself aus dem Mittelfeld zu ordnen. Das gelang mal ganz gut, mal weniger. Man hatte teilweise das Gefühl, dass ein Spieler mit einer gewissen Ruhe am Ball dem oft hektischen Auftreten der Werkself ganz gut getan hätte. Kapitän Rolfes könnte schon in Hannover den unaufgeregten Part in der Leverkusener Schaltzentrale übernehmen. Castro wäre die etwas offensivere Variante, mit mehr Zug zum Tor. "Wir brauchen die beiden für unser Spiel", sagte Schmidt auf der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel bei den Niedersachsen.

Der Kapitän kehrt nach einem auskurierten Anriss des Syndesmoseband in den Kader zurück, Castro musste wegen eines Muskelfaserrisses zuletzt zuschauen. Als Rolfes das letzte Mal für Bayer 04 auf dem Platz stand, besiegte das Team Hertha BSC Berlin am zweiten Spieltag mit 4:2. Der Ausfall des Kapitäns ging damals vielleicht etwas in der Euphorie unter, die Leverkusen mit dem attraktiven Offensiv-Stil entfacht hatte. In Castro, Stefan Reinartz und Lars Bender hatte man schließlich noch adäquaten Ersatz parat. Als sich dann aber Gonzalo Castro knapp drei Wochen später wegen einer Verletzung ebenfalls für längere Zeit vom Spielbetrieb abmelden musste, wurde das Personal an gestaltenden Arbeitern im Mittelfeld langsam knapp.

Bayer 04 Leverkusen: Simon Rolfes und Gonzalo Castro stoßen zum Kader hinzu
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Deswegen dürfte sich Schmidt für das Spiel in Hannover nicht mit einer weiteren Notlösung zufrieden geben. "Sie machen einen fitten Eindruck und könnten von Anfang an spielen", offenbart der Trainer seine Gedankenspiele. Zwei Wochen auf dem Platz hätten sie benötigt, um auf ein Fitnesslevel zu kommen, das für "eine gute Form" reicht, wie Schmidt sagt. Der Trainer baut auf die Rückkehrer. Denn die erfahrenen Rolfes und Castro können dem jungen Team die nötige Stabilität geben, die Bayer in der Bundesliga zu oft vermissen ließ. Platz sechs ist das Ergebnis einer bisher durchwachsenen Hinrunde. Doch die hat noch sechs Spiele zu bieten, die es in sich haben: Hannover, Köln, Bayern München, Borussia Mönchengladbach, Hoffenheim und Frankfurt stehen noch in Bayers Spielplan vor der Winterpause. Die beiden Sechser müssen also sofort funktionieren.

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Das gilt auch für Bayers Offensivabteilung. In den letzten drei Partien hat Leverkusen nur ein Tor geschossen (1:0 gegen Schalke), obwohl das Verhältnis an Torschüssen fast jedes Mal für Bayer sprach. Deshalb hat Schmidt in den vergangenen zwei Wochen den Fokus im Training auf Bayers vielleicht größte Schwäche bisher gelegt - die Chancenverwertung. "Es ist klar, dass wir unsere Effizienz vor dem Tor verbessern müssen", sagt Trainer Schmidt.

(RP)
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