Bayer Leverkusen Die zwei Halbzeiten des Heung-Min Son

Stuttgart · Erst überzeugt der Südkoreaner mit zwei Toren. Dann hat er großen Anteil am dritten Gegentreffer beim 3:3 in Stuttgart.

Der Ball fliegt. Leicht angelupft von Heung-Min Son. Über Thorsten Kirschbaum im Stuttgarter Tor hinweg. Die Werkself-Fans machen sich zum Torjubel bereit. Doch die Kugel landet nur auf dem Aluminium-Dreieck und geht ins Toraus. Es ist die elfte Minute der Partie zwischen dem VfB und Bayer 04. Son hatte zuvor schon mit einem Doppelpack für das frühe 2:0 gesorgt. Wäre der Ball ein paar Zentimeter tiefer ins Tornetz gefallen, es wäre der schnellste Hattrick der Fußball-Bundesliga-Geschichte gewesen. Tja, wäre. . . Es kam anders. Sons Tore, so schön sie auch waren, bleiben nur eine Randnotiz. Beim 1:0 ließ der Südkoreaner die Stuttgarter Antonio Rüdiger und Kirschbaum stehen und schob locker ein. Beim 2:0 fing Son einen verunglückten Befreiungsschlag Kirschbaums ab und verwandelte mit einem Volleyschuss, den man vermutlich in der Auswahl zum Tor des Monats wiederfinden wird. Am Ende steht aber ein 3:3, an dem der 22-Jährige auch in negativer Hinsicht seinen Anteil hatte.

Als Leverkusen sich im zweiten Durchgang - wohl unterbewusst - dazu entschied, einen Gang zurückzuschalten, hatte auch Son keine gefährlichen Aktionen Richtung VfB-Tor mehr im Repertoire. Stattdessen nahm er beim 3:3 die tragische Hauptrolle ein. Zuerst foulte er den eingewechselten Stuttgarter Maxim unnötig in Nähe der Eckfahne. Bei der anschließenden Freistoßflanke des ebenfalls eingewechselten Filip Kostic ließ Son dann Martin Harnik genug Platz, dass dieser zum Ausgleich einköpfen konnte. Einen direkten Vorwurf musste sich Son - zumindest öffentlich - nicht gefallen lassen. Stefan Kießling sagte aber: "Wir haben in der zweiten Halbzeit zu viele dumme Fouls gemacht, die zu gefährlichen Freistößen führten." Den entscheidenden hatte Son zu verantworten.

(RP)
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