Bayer Leverkusen Donati schießt seinen Frust weg

Leverkusen · Der Italiener erzielte in der Champions League gegen St. Petersburg das wichtige 1:0. Nach schwachem Saisonstart hatte er seinen Platz in der Werkself verloren. Nun war er Beleg für die richtigen Personalentscheidungen seines Trainers.

Alles muss raus: Giulio Donati schreit vor Freude über sein Tor zum 1:0 gegen Zenit.

Alles muss raus: Giulio Donati schreit vor Freude über sein Tor zum 1:0 gegen Zenit.

Foto: picture Alliance/dpa

Giulio Donati war im Vollsprint in Richtung Eckfahne unterwegs und wollte den letzten Abschnitt dorthin auf Knien rutschend hinter sich bringen. "Leider war der Rasen etwas stumpf", sagte Donati danach schmunzelnd. Dass der Torjubel missglückte, er stattdessen den Rasen umpflügte und sich wild überschlug, interessierte den Italiener aber nicht.

Zu groß war die Freude über seinen zielgenauen Fernschuss zum 1:0 gegen Zenit St. Petersburg, seinem ersten Pflichtspieltreffer für Leverkusen. Der Jubelschrei, auf dem Rücken vor der Nordkurve liegend, zeigte, welch befreiende Wirkung der Treffer bei Donati entfaltete.

Nur wenige hatten damit gerechnet, dass Werkself-Trainer Roger Schmidt in der Champions League ihm den Vorzug gegenüber Roberto Hilbert oder Tin Jedvaj auf der rechten defensiven Außenbahn geben würde. Jedvaj, der 18-Jährige, der die Chance eiskalt genutzt hatte, als Donati im Qualifikationsspiel zur Königsklasse in Kopenhagen einen rabenschwarzen Tag erwischte und wenig später in Wolfsburg nach nur sieben Minuten die Rote Karte sah.

Nun gab Schmidt Donati mal wieder eine Chance von Beginn an und setzte damit aufs richtige Pferdchen. Das glückliche Händchen kam noch einmal zum Vorschein, als Schmidt in der zweiten Halbzeit Kyriakos Papadopoulos einwechselte, der nur drei Minuten später den 2:0-Endstand herstellte. "Es war ein sehr intensives Spiel, ein sehr schwieriges Spiel, womit zu rechnen war. Es war ein sehr enges, ein sehr kampfbetontes Spiel.

Der Schlüssel lag sicher darin, dass wir sehr geschlossen, sehr diszipliniert waren. Trotz der Gelb-Roten Karte haben wir sehr leidenschaftlich gekämpft und einen verdienten Sieg geholt", sagte Schmidt. Die Gelb-Rote Karte hatte einer bekommen, den Schmidt behutsam an das Team heranführt: der 21-jährige Wendell.

Der Brasilianer machte bis zu seinem unnötigen Handspiel, das man mit einem Reflex zumindest halbwegs erklären kann, ein herausragendes Spiel als offensiv ausgerichteter Linksverteidiger. Wohlwissend, dass sein 45 Millionen Euro schwerer Gegenspieler Hulk wenig Lust auf Defensivaufgaben versprüht, schaltete sich Wendell häufig in Angriffe mit ein und sorgte für Unruhe im robust zu Werke gehenden Abwehrverbund der Russen.

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Den knackte schließlich sein Teamkollege auf der rechten Seite. "Es war ein großartiges Gefühl, das erste Tor für Bayer Leverkusen zu schießen. Aber es war noch wichtiger, dieses schwierige Spiel zu gewinnen", erklärte Donati und betonte, dass es ihm wichtig war, überhaupt zu spielen: "Egal, ob von der Bank kommend oder von Beginn an. Ich will zum Erfolg der Mannschaft beitragen." Durch seinen erste richtig guten Auftritt in dieser Saison hat der 24-Jährige Schmidt zumindest keinen Grund gegeben, ihn erneut ersetzen zu müssen.

(RP)
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