Bundesliga 17/18 Bayern - Leverkusen: Einzelkritik
Wir haben die Bayer-Spieler beim FC Bayern München bewertet.
Bernd Leno Beim ersten Gegentor war der Schlussmann machtlos, beim zweiten trifft ihn eine Mitschuld. Seine halbherzige Faustabwehr vor Arturo Vidals Füße besiegelte den frühen klaren Rückstand. Davor und danach hatte er aber einige starke Szenen. Beim Elfmeter setzte er auf die falsche Ecke. Note: 3-
Benjamin Henrichs Es war ein Spiel, in dem der Jungnationalspieler vor allem in der Anfangsphase ordentlich Lehrgeld zahlen musste. Er war mit Franck Ribéry und David Alaba auf seiner Seite oft überfordert. Im Spiel nach vorne fand der 20-Jährige im Grunde nicht statt. Die zweiten 45 Minuten verliefen etwas ruhiger für den Rechtsverteidiger. Note: 4
Jonathan Tah War in einer ansonsten ziemlich wackeligen Viererkette noch der beste Mann. Alles konnte er aber freilich auch nicht alleine regeln. Dennoch war er immer nah am Gegner und tat sein Bestes, um nach dem frühen 0:2 ein Debakel zu verhindern. Note: 3
Sven Bender (bis zur 45. Minute) War beim 1:0 orientierungslos und ließ Niklas Süle in ungewohnt passiver Manier gewähren. Nach einer knappen halben Stunde hielt er sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die Rippen, aber entgegen der Befürchtungen der Bayer-Fans konnte er zumindest bis zur Halbzeit weiterspielen. Danach ersetzte ihn Aleksandar Dragovic. Note: 4
Wendell Wirkte auf der linken Abwehrseite bisweilen überfordert und/oder fahrig. Beides war dem Ziel, den Bayern möglichst die Lust am Fußballspielen zu nehmen, nicht gerade förderlich. Im zweiten Durchgang wurde er etwas stabiler. Note: 4
Charles Aránguiz (bis zur 60. Minute) Gegen den Abräumer-Dreierpack Sebastian Rudy, Arturo Vidal und Corentin Tolisso im zentralen Mittelfeld der Bayern hatte der Chilene kaum Möglichkeiten, Akzente zu setzen. Dennoch hing er sich in jeden Zweikampf und verhinderte in einigen Situationen Schlimmeres. Allerdings verursachte er auch den videobewiesenen Elfmeter, der zum 3:0 führte. Kurz danach wurde er für Kevin Kampl ausgewechselt. Note: 4
Dominik Kohr Bot eine im Vergleich zum Pokalspiel gegen den Karslruher SC schwache Leistung und fiel vor allem durch übermäßige Härte in Zweikämpfen auf. Nach acht Minuten sah der U23-Europameister bereits die Gelbe Karte, was nur ein Beleg für eine übermotivierte, aber dennoch dürftige Vorstellung ist. Note: 5
Admir Mehmedi Hatte in der Anfangsphase eine gute Gelegenheit, die er ungenutzt ließ. Danach war von dem Schweizer nicht mehr viel zu sehen. Es war nach einer guten Vorbereitung nicht unbedingt ein Abend, bei dem er sich für weitere Einsätze empfehlen konnte. Sein schöner Treffer zum 1:3 schmälert diesen Eindruck ein wenig. Note: 3
Karim Bellarabi Der Flügelflitzer war der beste Offensivspieler der Werkself – obwohl er über weite Strecken ungewohnt zentral agierte. Er strahlte zumindest ein bisschen Torgefahr aus. Und den Mut, den sein Trainer Heiko Herrlich vor der Partie von seinen Spielern forderte. Im Abschluss darf es aber ruhig etwas mehr Präzision sein. Note: 2-
Leon Bailey (bis zur 45. Minute) Der Jamaikaner hatte ein paar gute Szenen, in denen er aber viel zu zögerlich agierte. Wenn er hätte schießen können, spielte er lieber (vergeblich) quer und wenn er abspielen hätte können, verlor er den Ball an der bissigen Bayern-Defensive. Zur Halbzeit war sein Arbeitstag beendet. Note: 5
Kevin Volland Wühlte, rannte, hing sich rein, blieb aber ineffektiv. Es war ein ziemlich glückloser Abend für den gebürtigen Allgäuer, der nach dem Abgang von Chicharito schnellstmöglich in die Rolle des kaltschnäuzigen Torjägers wachsen muss. Note: 4-
Kevin Kampl (ab der 61. Minute) Fiel optisch durch seine inzwischen platinblonde Haarpracht auf, spielerisch als gefälliger Ballverteiler und Antreiber im Mittelfeld. Allerdings leistet er sich auch immer wieder unnötige Ballverluste. Note: 3-
Julian Brandt (ab der 46. Minute) Er kam, sah, und belebte das Spiel. Er hatte in der Anfangsphase der zweiten 45 Minuten mehrere gute Gelegenheiten, die er allerdings allesamt vergab. Dennoch war seine Hereinnahme genau die richtige Maßnahme – nicht nur, weil er den Anschlusstreffer vorbereitete. Wie er die Großchance kurz vor dem Schlusspfiff vergeben konnte, wird ihn wohl noch eine Weile beschäftigen. Note: 3
Aleksandar Dragovic (ab der 46. Minute) Kam ins Spiel als im Grunde bereits alles verloren war und hatte die undankbare Aufgabe, die quirligen Offensivakteure der Bayern im Griff zu behalten. Diese Aufgabe erledigte er meist ordentlich. Allerdings bot er hier und da auch Ausflüge in seine berüchtigten Grusel-Vorstellungen aus der Vorsaison, vor allem in den Schlussminuten. Note: 4