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Bayer 04 tauscht Stadionsprecher "Es hat einfach nicht hundertprozentig gepasst"

Leverkusen · Klaus Schenkmann kehrt als Stadionsprecher in die BayArena zurück. Sein Nachfolger war per Casting ermittelt worden - und muss nun wieder gehen. Wir haben mit Fan-Direktor Meinolf Sprink über den Wechsel gesprochen.

 Klaus Schenkmann war 15 Jahre Stadionsprecher von Bayer 04 - nun übernimmt er noch einmal bis zum Saisonende.

Klaus Schenkmann war 15 Jahre Stadionsprecher von Bayer 04 - nun übernimmt er noch einmal bis zum Saisonende.

Foto: UM (ARCHIV)

Die Nachricht wurde von Bayer 04 recht kurzfristig bekannt gegeben: Klaus Schenkmann ist die neue (alte) Stimme der BayArena. Rund 15 Jahre war er der Stadionsprecher der Werkself, bevor er zur neuen Saison das Mikrofon an den Nagel hing, um sich seinem Hauptberuf zu widmen. In einem Auswahlverfahren wurde vor der laufenden Saison Thomas Wagner, Moderator der "Morning Show" bei Radio Leverkusen, als Nachfolger bestimmt - als einer von 20 Bewerbern. Nun ist für den 31-Jährigen schon wieder Schluss.

"Es hat einfach nicht hundertprozentig gepasst", sagt Meinolf Sprink, Direktor für Fans und Soziales bei Bayer 04. Kurz vor Weihnachten habe er mit Schenkmann telefoniert. Eher zufällig sei dabei das Gespräch auf die Situation am Stadionmikro gekommen. "Er hat angedeutet, dass sich sein Arbeitsschwerpunkt doch wieder nach Köln verlagert habe und er die Zeit hätte, den Job zu übernehmen", erzählt Sprink.

Nach dem Trainingslager in Orlando sei die Entscheidung für Schenkmanns Comeback gefallen. "Das gilt erst einmal bis zum Ende der Saison und danach sehen wir weiter." Laut Sprink habe es auf den Wechsel bisher nur positive Reaktionen gegeben. Auch ein Blick auf die Reaktionen bei Facebook verrät, dass viele Fans froh sind, dass der alte Stadionsprecher auch der neue ist. Mit Petra "Pitti" Dahl führt Schenkmann, der mit Leib und Seele Fan von Bayer 04 ist, durch das Programm, liest die Aufstellungen vor, kündigt Auswechslungen an.

Das Engagement von Wagner bezeichnet Sprink als "unglücklich". Dennoch habe sich Schenkmann nicht um dessen Nachfolge beworben, unterstreicht er. Die Kritik im Fanlager regt sich schon länger. So ist ein öfter geäußerter Vorwurf, dass Wagner beim Verlesen der Spielernamen Fehler mache, zu wenig Emotionen zeige und auch bei der obligatorischen Talkrunde in der "Schwadbud" an der BayArena nicht immer eine gute Figur machte. "Ein Fußballspiel zu begleiten, ist eben etwas anderes, als eine Radioshow zu moderieren", beschreibt es ein Nutzer im Internet.

Schenkmann ist dem Verein eng verbunden. 1979 begann seine "Beziehung" zur Werkself - als Jugendliebe. Losgelassen hat Schenkmann, Jahrgang 1963, der Verein nie wieder. Die Bindung verstärkte sich während seines Jobs bei "Sport im Westen".

Der Sportwissenschaftler und freie Journalist arbeitet bei einer Magdeburger Agentur, die Zahnärzte und Dentallabore berät, ist nun wider Erwarten mehr im Kölner Raum tätig. "Das ist zwar ein Ende, aber kein Abschied", hatte Schenkmann vor seinem Abschied gesagt.

(RP)
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