Bayer Leverkusen Bayer geht in 92 Sekunden k.o.

Barcelona · Die Sensation war drin, doch am Ende jubelte Barca. Nach zwei späten Toren verliert die Elf von Roger Schmidt doch 1:2 (1:0) beim Titelverteidiger. Dabei war es diesmal ein Duell auf Augenhöhe.

FC Barcelona - Bayer 04 Leverkusen: Einzelkritik
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Barca - Bayer: Einzelkritik

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Spaniens größte Zeitungen hatten sich in ihrer Vorausschau vor allem auf einen kapriziert. Die Verletzung von Superstar Lionel Messi, der Bayer 04 im letzten Duell noch mit fünf Treffern demütigte, hatte die katalanische Volksseele bis ins Mark getroffen. Einige Medien hatten vor dem Duell mit Bayer Leverkusen reichlich Weltuntergangsstimmung verbreitet. "Es war, als habe man dem Camp Nou das Herz amputiert", schrieb Barcelonas "La Vanguardia".

Die Katalanen bewiesen in der Champions League, dass sie auch ohne ihren Superstar gewinnen können. Für den 2:1 (0:1)-Erfolg war aber ein enormer Kraftakt nötig, weil es lange Zeit so aussah, als könnte die Werkself für eine Überraschung sorgen. Doch Fußball kann grausam sein. Wieder einmal musste Bayer Leverkusen diese Erfahrung machen. Binnen zwei Minuten riss Barcelona die Leverkusener aus allen Träumen, die 80 Minuten lang nicht unverdient in Führung gelegen hatten. Sergi Roberto und Luis Suarez sorgten mit ihren Treffern für den späten Sieg.

Christoph Kramer hatte selbstbewusst angekündigt, dass man nach Barcelona reise, um durchaus etwas mitzunehmen. Und die Mannschaft hielt lange Wort. Vor allem in der ersten Hälfte spielten die Leverkusener stark auf, die das 1:7-Debakel von 2012 ganz schnell vergessen machten. Weil da im Camp Nou von Beginn an ein Team auf dem Feld stand, das nicht bereit war, sich vor dem Weltklasse-Ensemble aus Barcelona zu verstecken. Allein die ersten 45 Minuten machten das Duell zu einem echten Topspiel zweier Teams. Schon nach zwei Minuten hatte Chicharito die Führung auf dem Fuß, der schneller war als sein Bewacher Mascherano und nur an Keeper Marc-André ter Stegen scheiterte. Es war Bayers erstes Ausrufezeichen und der Startschuss einer unterhaltsamen ersten Hälfte mit Topchancen auf beiden Seiten. Im Mittelpunkt standen von Beginn an auch beide Torhüter, ter Stegen auf der einen und Leverkusens Keeper Bernd Leno auf der anderen Seite, die sich vor den Augen von Torwart-Trainer Andreas Köpke mit einigen Paraden für eine Nominierung für die anstehenden Länderspiele bewerben wollten.

Leno stand seinem Gegenüber in nichts nach. Vor allem, weil Bayer Barcelonas Offensivtrio Neymar, Suarez und Messi-Vertreter Sandro Ramirez zwar gut im Griff hatte, es aber eben nie wirklich auszuschalten war. So gab es natürlich über die gesamte Spielzeit die kaum zu vermeidenden überfallartigen Angriffe des Titelverteidigers. Etwa, als Rakitic nach Flanke von Neymar schon nach sechs Minuten zum Schuss kam. Aber diese Gelegenheit vereitelte Leno ebenso wie vier Minuten später die von Ramirez. Glück hatte Bayer nach einem abgefälschten Flachpass von Neymar, der erst am Pfosten landete — den Abpraller haute Sandro aufs Tor, doch Papadopoulos grätscht den Ball heldenhaft von der Linie.

Der Grieche stellte beim Führungstor auch seine Offensivqualitäten unter Beweis. Nach einer scharfen Ecke von Hakan Calhanoglu in den Fünfmeterraum setzte sich Papadopoulos gegen ter Stegen und Mathieu durch und nickte aus etwa zwei Metern zum 1:0 ein. Chicharito hätte kurz nach der Pause die Vorentscheidung erzielen können, doch der Stürmer, der vom starken Bellarabi bedient wurde, haute den Ball vom Elfmeterpunkt freistehend in die Wolken.

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Durch die 2:3-Niederlage des AS Rom bei Bate Borissow ist die Gruppe E völlig offen. Barcelona führt die Gruppe mit vier Punkten an, dahinter folgen Bayer und Borissow mit je drei Zählern. Die Roma weist nach zwei Spielen lediglich einen Punkt auf und steht bei ihrem Gastspiel in Leverkusen am 20. Oktober bereits unter Druck.

(RP)
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