Bayer Leverkusen Für Bayer geht's jetzt um die Jahresbilanz

Leverkusen · In den letzten drei Spielen vor der Pause warten die direkten Verfolger. Sonntag kommt Borussia Mönchengladbach.

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Roger Schmidt macht sich erst gar keine Illusionen. "Es ist das Los eines Trainers", sagt der Chefcoach des Fußball-Bundesligisten Bayer 04, "dass immer nur das nächste Spiel zählt." Dass Leverkusen auch im kommenden Jahr in drei Wettbewerben (Liga, DFB- und Europapokal) vertreten ist, ist für Schmidt eine schöne Bestandsaufnahme. "Je nachdem, wie wir aber jetzt abschneiden: Das Gefühl nimmt man mit in die Winterpause. Deshalb müssen wir vor der englischen Woche noch einmal alles mobilisieren."

Denn die nächsten Spiele, das sind für Bayer ausgerechnet die Partien gegen die drei Klubs, die sich direkt hinter der Werkself einreihen. Zunächst das Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach (Sonntag, 15.30 Uhr), dann die Partien in Hoffenheim (Mittwoch, 20 Uhr) und gegen Frankfurt (20. Dezember, 15.30 Uhr). Drei Spiele, in denen es darum geht, den insgesamt ordentlichen Eindruck zu bestätigen, den die Mannschaft in der ersten Saisonhälfte hinterlassen hat.

"Wenn wir zur Winterpause immer noch so dastehen wie jetzt, ist das als Zwischenergebnis okay. Aber es könnte besser sein", sagt Schmidt. Denn wie der Trainer bereits sagt: Die nächsten Spiele sind immer die wichtigsten. Die Tatsache, dass Hoffenheim als Achter nur drei Punkte weniger hat als Leverkusen zeigt, dass Bayers aktueller Erfolg auf einem wackeligen Fundament steht: In der Champions League wurde fahrlässig der erste Platz in der Gruppe - der im Achtelfinale auf halbwegs machbare Gegner hoffen lässt - verspielt. Nun drohen Real Madrid, Barcelona oder Chelsea als Gegner bei der Auslosung am Montag. Und in der Bundesliga müssen gegen die direkten Konkurrenten Siege her - sonst wird die Werkself ganz schnell nach unten durchgereicht.

Vor Gladbach, dem ersten Gegner aus dem Verfolger-Trio, hat Schmidt Respekt. "Das ist eine Mannschaft, die explosionsartig umschalten kann", sagt der Trainer. "Es ist ein gut organisierter Gegner mit vielen guten Fußballern. Wir müssen aufpassen, offensiv spielen und gleichzeitig Konter vermeiden." Selber Tore schießen lautet die Devise. Doch genau das fiel den Bayer-Kickern zuletzt arg schwer. In den vergangenen acht Pflichtspielen erzielte Bayer fünfmal nicht einen Treffer.

Natürlich waren Ausreißer dazwischen wie beim 5:1 gegen Köln oder dem 3:1 in Hannover. Doch auch Schmidt weiß: "Wir machen zu wenig aus unseren Chancen. Das kann man nicht wegdiskutieren und zieht sich bereits durch die ganze Saison." Seine Mannschaft würde, so Schmidt, einen "riesen Aufwand" betreiben. "Aber es fehlt die letzte Konzentration im Abschluss." In dem Bereich, meint Schmidt, "haben wir noch nicht das höchste Niveau erreicht". In den kommenden drei Spielen muss der Bayer-Coach aufpassen, dass er das demnächst nicht auch über andere Bereiche - wie die Bundesliga - sagen muss.

(RP)
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