Bayer Leverkusen Castro plötzlich in Dortmund ein Thema

Leverkusen · Für den Mittelfeldspieler ist die Saison nach seinem Meniskusriss beendet. Unklar ist, ob der Mittelfeldspieler noch einmal ein Pflichtspiel für Bayer 04 absolviert. Der 27-Jährige denkt über eine neue Herausforderung nach. Plötzlich soll Dortmund ein Thema sein.

Gonzalo Castro – Bayer-Urgestein und Dortmund-Neuzugang
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Das ist Gonzalo Castro

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Foto: dpa, bt soe nic

Es gehört zum Zeitalter der sozialen Netzwerke, dass Profi-Sportler ihre Anhänger inzwischen an ihrem Privatleben teilhaben lassen. Gonzalo Castro meldete sich gestern aus seinem Krankenzimmer. Via "Instagram" schickte er ein Foto seines einbandagierten Beines und schrieb: "OP gut überstanden".

Der Mittelfeldspieler von Bayer Leverkusen wurde bereits am Morgen in der Kölner Mediapark-Klinik von Teamarzt Dr. Burak Yildirim erfolgreich operiert, nachdem er sich am Mittwoch im Training am linken Knie verletzt hatte. Die Diagnose: Riss des Innenmeniskus. Damit ist die Saison für den 27-Jährigen gelaufen. In den letzten fünf Bundesligaspielen muss er seiner Mannschaft von der Tribüne oder der Couch aus zusehen. Das schmerzt nicht nur Castro selbst, der - so finden viele in Leverkusen - vielleicht in der Form seines Lebens war.

Stefan Kießling erzielt 4:0 aus klarer Abseitsposition
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Sein Ausfall trifft Roger Schmidt und sein Team aber umso härter, weil Castro in dieser Spielzeit zu den konstant starken Akteuren der Werkself gehörte, sowohl als Antreiber im defensiven Mittelfeld wie auch ab und an in vorgezogener Position. Das Leverkusener Eigengewächs bestritt 20 Bundesliga-Einsätze, erzielte dabei zwei Treffer selbst und bereitete acht Tore vor. Von Seiten des Vereins hieß es, dass Castro zeitnah mit seiner Reha in Leverkusen beginnen wird. Mit einer Rückkehr auf den Platz sei zu Beginn der Saisonvorbereitung zu rechnen.

Seinen Platz neben Lars Bender dürfte im Derby gegen den 1. FC Köln (Samstag, 15.30 Uhr/Live-Ticker) – und wohl für den Rest der Saison – Kapitän Simon Rolfes übernehmen.

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Castro, der Dauerbrenner, ist auch nach 16 Jahren im Trikot von Bayer 04 als Leistungsträger schwer wegzudenken. Seit 1999 spielt der gebürtige Wuppertaler mit spanischen Wurzeln in der Jugend, dann unter wechselnden Trainern für die Leverkusener Profis und hat nicht zuletzt aufgrund seiner vielseitigen Einsetzbarkeit fortlaufend seinen Platz im Team gefunden. Ob das auch in der neuen Saison der Fall sein wird, darüber wird in den nächsten Wochen entschieden.

Womöglich läuft Castro nach seiner Genesung nicht mehr in einem Pflichtspiel für die Werkself auf. In den vergangenen Wochen wurde ihm immer wieder die Frage nach seinen Zukunftsplänen gestellt. Castros Vertrag läuft am 30. Juni 2016 aus. Wenn Leverkusen sein Eigengewächs nicht in einem Jahr ablösefrei ziehen lassen möchte, dann könnte ein vorzeitiger Verkauf Realität werden. In diesem Fall würde eine Ausstiegsklausel greifen, an die eine Ablöseforderung geknüpft ist. Die Rede ist von einer Summe um die zehn Millionen Euro.

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Foto: dpa, mb jhe

"Ich mache mir keinen Stress"

Wie der "Kicker" berichtet, haben die Leverkusener dem Deutsch-Spanier ein Angebot zur Vertragsverlängerung vorgelegt. Der Bundesligist will einen Castro in seiner aktuellen Verfassung natürlich nicht ziehen lassen. "Das Angebot liegt vor. Aber ich mache mir keinen Stress", wird Castro zitiert.

Jetzt liegt es an ihm, ob die Fußballehe mit Bayer 04 nach dieser Saison auseinander geht, oder Castro das Angebot annimmt und sich langfristig an Leverkusen bindet. Der Mittelfeldspieler betonte diesbezüglich bereits mehrfach, dass er sich in Leverkusen wohl fühlt, und seine Entscheidung nicht von finanziellen Dingen abhängig machen werde. "Vielmehr stelle ich mir die Frage, ob ich nicht mal etwas Neues ausprobiere", erklärt Castro.

In der Bundesliga ist die Anzahl der Klubs überschaubar, bei denen Castro ähnliche sportliche Perspektiven wie in Leverkusen vorfinden würde. Neben dem FC Bayern München käme noch der VfL Wolfsburg in Frage. Der "Kicker" bringt mit Borussia Dortmund nun einen weiteren Klub ins Spiel.

Castro hat jetzt früher als erwartet viel Zeit, sich Gedanken über seine Zukunft zu machen.

(RP)
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