Hannover - Leverkusen 4:4 Leverkusen beendet Hinrunde mit einem Spektakel in Hannover

Hannover · Der 4:4-Unentschieden bei den Niedersachsen ist das 13. Pflichtspiel in Folge ohne Niederlage für die Werkself, die mindestens auf Platz vier überwintert. Am Mittwoch geht es im Pokal nach Mönchengladbach.

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Foto: dpa, pst htf

Es war ein Torfestival zum Abschluss der Hinrunde: Bayer Leverkusens Serie von Pflichtspielen ohne Niederlage ist auch in Hannover nicht gerissen. Das 4:4 (2:3) gegen die Niedersachsen ist die 13. Partie in Folge, in der sich die Werkself nicht geschlagen geben muss. Mit 28 Punkten auf dem Konto überwintert das Team um Trainer Heiko Herrlich mindestens auf Platz fünf. Ob es für einen Champions-League-Platz reicht, muss das Abendspiel von RB Leipzig gegen Hertha BSC Berlin zeigen.

"Es war ein Wahnsinnsspiel. Heute hat sich der Eintritt für die Zuschauer gelohnt. Natürlich hätten wir gern gewonnen. Wie lagen hinten, dann vorne, am Ende retten wir noch einen Punkt - es war ein ordentlicher Abschluss der Hinrunde", sagte Korb bei Sky. Bailey erklärte: "Es war verrückt von der ersten Minute an. Wir haben so viele Chancen kreiert, unglaublich. Fünf Tore allein in der ersten Halbzeit sind der Wahnsinn. Wir hätten gewinnen müssen, aber wir hatten vor dem Tor nicht den richtigen Fokus. Auch ich nicht. Wenn ich das dritte mache, gewinnen wir."

Kein gutes Bild boten zunächst die Leverkusener Ultras, die mit dem Anpfiff reichlich Pyrotechnik im Gästeblock abfackelten. Sehenswerter war das Geschehen auf dem Rasen: Das erste Tor des Nachmittags brachte eine Einzelaktion. Lars Bender setzte sich stark auf der rechten Außenbahn durch, flankte dann präzise zu Brandt, der den Ball per Direktabnahme aus rund zehn Metern im Tor unterbrachte (11.).

Doch im direkten Gegenzug folgte die Antwort der 96er: Ihlas Bebou erköpfte aus etwa sechs Metern den Ausgleich nach Vorarbeit von Julian Korb (12.). Hannover blieb auch danach zumindest latent gefährlich. Den nächsten großen Auftritt hatte aber der Videobeweis. Weil Jonathan Tah in einem Strafraumduell Felix Klaus am Fuß traf, entschied Schiedsrichter Sören Storks nachträglich auf Elfmeter. Niclas Füllkrug ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen und brachte sein Team in Führung (21.).

Doch Admir Mehmedi glich nur wenige Minuten später mit einem Schuss aus sehr spitzem Winkel aus. Vorausgegangen war ein Katastrophen-Fehlpass von Hannovers Salif Sané zu Karim Bellarabi, der ein Auge für den startenden Teamkollegen hatte (25.). Lucas Alario zwang mit einem Kopfball Hannovers Schlussmann Tschauner zu einer Parade (31.). Auch Lars Benders Versuch aus der Distanz (41.) bleib folgenlos. Quasi mit dem Pausenpfiff dann die erneute Führung der Gastgeber. Diesmal war es Felix Klaus, der Leno aus rund 17 Metern keine Chance ließ. (45.). Fast hätte Bellarabi das halbe Dutzend noch vor der Pause vollgemacht, doch sein flacher Schuss aus dem Strafraum zischte am Pfosten vorbei (47.).

Nach dem Wiederanpfiff ging es unvermindert weiter. Beide Teams kämpften mit offenem Visier, ein Fest für Offensivfanatiker. Der eingewechselte Leon Bailey lief nach kongenialem Pass von Kai Havertz frei auf das Tor zu — und vollstreckte quasi mit seinem ersten Ballkontakt zum 3:3 (47.). Auch danach ging es munter hin und her. Doch Sané (55.), Domonik Kohr (58.) und Füllkrug (60.) verpassten einen Treffer. Besser machte es erneut Bailey, der von Mehmedi in Szene gesetzt zum zweiten Mal seine Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor bewies — 4:3 (67.). Beinahe hätte der Jamaikaner einen Hattrick daraus gemacht, doch sein Schuss ging vorbei (72.). Die Großchance von Havertz (79.) parierte Tschauner.

Das Schlusswort hatte aber Julian Korb, der nach Vorlage von Bebou und mehreren gescheiterten Klärungsversuchen der Werkself im eigenen Strafraum den Ausgleich erzielte (83.). So blieb es trotz weiterer guter Chancen auf beiden Seiten bei einem letztlich verdienten Unentschieden. Bayer 04 wird sich nun freilich voll auf das Achtelfinale im Pokal am Mittwoch konzentrieren — damit aus einem gelungenen ein perfekter Jahresabschluss werden kann.

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